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Hinwil
13.10.2024
13.10.2024 17:07 Uhr

Wohngebiete Hinwil Nord sollen mit ÖV erschlossen werden

Das Gebiet im Bereich der Ringwilerstrasse soll mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen werden. Der Gemeinderat ist dagegen. (Symbolbild)
Das Gebiet im Bereich der Ringwilerstrasse soll mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen werden. Der Gemeinderat ist dagegen. (Symbolbild) Bild: VZO
Eine Einzelinitiative fordert, dass die Wohngebiete in Hinwil Nord mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen werden. Am 24. November stimmt die Hinwiler Bevölkerung darüber ab.

Die Initiative fordert den Gemeinderat auf, den Stimmberechtigten eine Kreditvorlage zur raschen Erschliessung des Einzugsgebietes im Bereich der Ringwilerstrasse mit öffentlichem Verkehr vorzulegen, basierend auf dem Verkehrsrichtplan von 2011. Dieser Plan sieht eine Busverbindung über die Ringwilerstrasse nach Ringwil vor, einschliesslich neun Haltekanten (eine Bushaltestelle für beide Fahrtrichtungen beinhaltet zwei Haltekanten).

Zweiter Anlauf

Der Initiant begründet seine Initiative mit mehreren Punkten: Der Gemeinderat hatte seinen früheren Antrag zur ÖV-Erschliessung im Dezember 2022 abgelehnt, obwohl im Einzugsgebiet der Ringwilerstrasse weit mehr als die in der Verordnung über das Angebot im öffentlichen Personenverkehr festgelegten 300 Personen leben. Zudem würden topographische Besonderheiten und grosse Entfernungen im Gebiet dazu führen, dass viele Einwohnerinnen und Einwohner auf ein Auto angewiesen seien. Auch die Schulbusfahrten, die derzeit zwischen Hinwil  Nord und Ringwil stattfinden, könnten durch die ÖV-Erschliessung ersetzt werden, was die Zahl der täglich genutzten «Elterntaxis» reduzieren würde, so die Meinung des Initianten.

Die Siedlungsentwicklung mit ca. 70 neu errichteten Wohneinheiten in den letzten zehn Jahren verstärke das Bedürfnis nach einem besseren ÖV-Anschluss, insbesondere für ältere Bewohnerinnen und Bewohner.

Gemeinderat dagegen

Der Gemeinderat empfiehlt die Einzelinitiative abzulehnen. In der Vergangenheit seien bereits verschiedene ÖV-Angebote im Raum Alpenblick getestet worden, darunter die Linien 872, 873 und das Mitfahrprojekt «Alpenblick fährt mit» (AFM), die jedoch aufgrund viel zu geringer Nachfrage wieder eingestellt wurden. Ein erneuter Testbetrieb einer ÖV-Anbindung würde in seiner komprimierten Variante, das heisst Testbetrieb an den Wochentagen zu Hauptverkehrszeiten, während vier Jahren Kosten von mindestens 260'000 Franken pro Jahr verursachen, ein Testbetrieb mit durchgehendem Angebot auch an Wochenenden Kosten bis zu 650'000 Franken jährlich.

Langfristig würden weitere erhebliche Kosten für den dauerhaften Betrieb hinzukommen, einschliesslich einmaliger Erstellungskosten von 250'000 bis 300'000 pro Haltekante, so der Gemeinderat weiter. «Wird eine neue Linie in den definitiven Fahrplan des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) aufgenommen, trägt das Tiefbauamt des Kantons Zürich die Kosten für Haltekanten entlang von Staatsstrassen, während Bushäuschen etc. zulasten der Gemeinde gehen», schreibt der Gemeinderat in seiner Begründung. Der ZVV erhebe einen jährlichen Kostenunterdeckungsbeitrag, welcher sich auf die Einwohnerzahl wie auch auf die Anzahl Abfahrten pro Jahr stütze. «Dieser Betrag würde sich entsprechend der zusätzlichen Abfahrten an neuen Haltekanten ebenfalls erhöhen. Eine genaue Bezifferung kann nicht vorgenommen werden, da jede Bushaltestelle individuellen Anforderungen unterliegt».

Die am 29. Februar 2024 eingereichte Einzelinitiative von Jakob Sauter zur "ÖV-Erschliessung der Wohngebiete Hinwil Nord" wurde am 7. Juni 2024 in Form einer allgemeinen Anregung für gültig erklärt, am 24. November 2024 kommt sie zur Urnen-Abstimmung.

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Zürioberland24/bt