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Grüningen
28.09.2024
29.09.2024 15:59 Uhr

Grüninger Gemeinderat will Steuern erhöhen

Die Steuererhöhung soll über mehrere Jahre andauern. (Archivbild)
Die Steuererhöhung soll über mehrere Jahre andauern. (Archivbild) Bild: Gemeinde Grüningen
Der Gemeinderat rechnet im Jahr 2025 mit einem Aufwandüberschuss. Der Steuerfuss soll um 5 Prozent auf 118 Prozent erhöht werden und für längere Zeit auch so bleiben.

Der Gemeinderat hat das Budget 2025 mit einem Aufwandüberschuss von 10'110 Franken und Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen von Fr. 2'473‘000 genehmigt. Er beantragt der Gemeindeversammlung, das Budget mit einem Gesamtaufwand von Fr. 24'948'970 zu genehmigen.  Gleichzeitig soll der Steuerfuss von bisher 113 % um 5 % auf 118 % erhöht werden.

Weniger Ertrag als budgetiert

Der Steuerertrag für das Rechnungsjahr 2024 liege voraussichtlich unter dem budgetierten Betrag und werde daher voraussichtlich ebenfalls für 2025 nochmals etwas tiefer ausfallen, schreibt der Gemeinderat in seiner Mitteilung. Die Steuerkraft in Grüningen stagniere. Ein ausgeglichenes Budget für das Jahr 2025 werde nur durch die überdurchschnittlich hohen Grundstückgewinnsteuern von 1,35 Mio. Franken, dem erst seit dem Rechnungsjahr 2023 ausbezahlten Strassenlastenausgleich von 412‘000 Franken und dem Ressourcenausgleich von  3,7 Mio. Franken sowie mit dem angestrebten Steuermehrertrag der Steuerfusserhöhung von 515‘000 Franken erzielt.

«Insgesamt führt die Teuerung in allen Bereichen zu höheren Lohnkosten und die kaum beeinflussbaren steigenden Kosten bei der Bildung, der Pflegefinanzierung, den Zusatzleistungen zur AHV und IV sowie beim Asylwesen belasten den Finanzhaushalt», schreibt der Gemeinderat weiter. Die 
Ertragsseite könne mit der Aufwandseite nicht Schritt halten.

Bereits im Budgetprozess 2024 habe der Finanzberater Alfred Gerber darauf hingewiesen,  dass der Gemeinde Grüningen ein strukturelles Defizit drohe, falls sich die Schere zwischen Aufwand und Ertrag sich noch weiter öffne.

Eine Analyse der Finanzen zeige, dass die aktuelle Finanzlage mit einem seit 15 Jahren gleichbleibenden Steuerfuss von 113 % verunmögliche, die aktuellen Darlehen von 9 Mio. Franken weiter zu reduzieren. Auch resultiere eine schwache Selbstfinanzierung.

Steuererhöhung für längere Zeit

Der Gemeinderat hat neben der Budgetierung des Aufwands für das Budget 2025 folgende finanzpolitischen Massnahmen für die Planjahre 
2026 bis 2030 (2034) beschlossen:

  • Langfristiges Investitionsprogramm 2025–2034 mit Nettoinvestitionen von CHF 24.38 Mio.
  • Steuerfusserhöhung von 113 % auf 118 % zur Verbesserung der Selbstfinanzierung und der Finanzkennzahlen.
  • Durchschnittlicher Selbstfinanzierungsgrad im Finanz- und Aufgabenplan darf nicht unter 75 % liegen.

Damit soll sichergestellt werden, dass die bis voraussichtlich 2027 steigende Nettoschuld von über 9 Mio. Franken wieder reduziert werden kann, so der Gemeinderat weiter. Darlehen ohne Umschuldung sollen ab 2029 zurückbezahlt werden können, die Werterhaltung der Infrastrukturen soll garantiert werden können und das Leistungsangebot der Gemeinde soll in allen Bereichen auf dem heutigen Niveau bleiben können.

Durchschnittlich 132 Franken mehr

Bei einem steuerbaren Einkommen von 66'700 Franken wird der durchschnittliche Steuerpflichte in Grüningen mit einem zusätzlichen Betrag von 132 Franken belastet, rechnet der Gemeinderat vor.

> den ausführlichen Bericht lesen

Der Geschäftsbericht 2023 der Gemeinde Grüningen ist online.

> hier geht's zum Bericht

Zürioberland24/bt