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Grüningen
12.09.2024
12.09.2024 17:20 Uhr

Mädchen vor – noch ein Tor

Die Begeisterung für Fussball ist auch bei Mädchen gross.
Die Begeisterung für Fussball ist auch bei Mädchen gross. Bild: mg
Noch sind Fussball spielende Mädchen eher selten, obwohl sie beim Fussballclub Grüningen schon immer gefördert wurden. Seit kurzem werden schon die Kleinsten in einem eigenen Mädchenteam trainiert.

Die Aufmerksamkeit und das Ansehen für den Frauenfussball haben zwar seit den Erfolgen der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft zugenommen, aber noch längst nicht den Status des Männerfussballs erreicht. Auch in den lokalen Fussballclubs spielen vor allem Jungs. Mädchen sind zwar auf dem Spielfeld vertreten, aber auch in Grüningen eher eine Seltenheit.

Ist Fussball also kein Frauensport? «Das würde ich so nicht sagen», sagt Pascal Kunz, Präsident des FC Grüningen. «Es kommt immer auf das Angebot an.» Es gebe in anderen Landesteilen und auch anderen Gemeinden tolle Angebote für Mädchenfussball, von einem Boom könne aber keine Rede sein – trotz der bevorstehenden Frauen-Fussball-EM in der Schweiz.

Mädchen dürfen unter sich spielen

Mädchen haben in Grüningen vereinzelt immer Fussball gespielt, allerdings stets in gemischten Mannschaften. Pascal ist seit sechs Jahren Präsident des FC Grüningen, trainiert seit mittlerweile 13 Jahren Kinder und Jugendliche und glaubt, dass Mädchen im Alter von fünf bis sieben Jahren nicht unbedingt in eine Bubengruppe wollen. Er hat deshalb jetzt eine eigene Mädchengruppe zusammengestellt. «Wir wollten die Hemmschwelle tief halten, was heisst, die Mädchen dürfen das Training einfach mal ausprobieren und müssen sich nicht gleich von Anfang an fest verpflichten.»

Für das zusätzliche Angebot brauche es allerdings auch Trainer und am liebsten Trainerinnen. Doch auch hier würden oft die Frauen fehlen. 80 Juniorinnen und Junioren werden mittlerweile im FC Grüningen trainiert, was die Beliebtheit des Angebots in Grüningen zeigt, aber auch viel Aufwand für Trainerinnen und Trainer und für Eltern bedeutet. Partnervereine wie der FC Mönchaltorf helfen aus, und talentierte Spielerinnen und Spieler werden an die Footeco, die Nachwuchsförderung des FC Zürich, weitervermittelt, erzählt Pascal.

Gerne würde er noch mehr Mädchen für das Fussballspielen motivieren, denn als Vater von zwei Töchtern weiss er, dass das Ballspielangebot für die kleineren Kinder in Grüningen beschränkt ist. «Wir haben die Jahrgänge 17, 18 und 19 zusammengelegt, und diejenigen, die weitermachen möchten, können später in eine gemischte Mannschaft wechseln», so Pascal. Was ihn besonders freut: Am diesjährigen Grümpelturnier waren wieder vier reine Mädchenteams vertreten. «Gemeinsam mit allen Spielerinnen und Spielern, Trainerinnen und Trainern und natürlich den Eltern konnten wir wieder einen grossartigen Anlass durchführen.»

In Grüningen spielen immer häufiger auch Mädchen in den Fussballmannschaften mit. Bild: mg

Seit 2006 verbindet der Fussball im Dorf

Der FC Grüningen wurde am 2. Dezember 2006 von Beat Wolfensperger und Marco Lazzarotto gegründet mit dem Ziel, Kindern und Jugendlichen im Dorf die Möglichkeit zum organisierten Fussballspielen zu bieten. Heute trainieren rund 80 Buben und Mädchen zwischen 5 und 13 Jahren regelmässig in vier Kategorien (G-, F-, und E-Junioren). Während die G- und F-Junioren regelmässig an Kinderfussball-Turnieren teilnehmen, spielen die E- und D-Junioren in der regulären Junioren- Meisterschaft mit.

Dass Fussball verbindet und auch integrierend wirken kann, hat der damalige Präsident Beat Wolfensperger gezeigt, indem er kurzerhand für eines der damaligen Grümpelturniere eine Mannschaft aus Asylbewerbern aus Grüningen zusammenstellte. Ihre grosse Spielfreude und ihr Ehrgeiz waren für alle Teilnehmenden beeindruckend und eine riesige Freude.

Mehr Infos: www.fcgrueningen.ch

Martina Gradmann, Redaktion Grüninger Post