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Rüti ZH
31.07.2024

Rütner Verein setzt Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung

Bild: © Florence Altorfer
Seit dem 7. März 2024 tut sich in der Gemeinde Rüti etwas gegen Lebensmittelverschwendung.

Jeden Donnerstagabend von 18.00 Uhr bis 18.30 Uhr werden in der Chile im Sidehof in Rüti gerettete Lebensmittel aufgetischt. Verantwortlich dafür ist der Verein «uuftischt».

Ins Leben gerufen wurde der Verein von Nadine Schenkel. Sie kennt aus eigener Erfahrung die Herausforderungen, trotz Erwerbstätigkeit kaum über die Runden zu kommen. Jetzt möchte sie Menschen in ähnlichen Situationen unterstützen und etwas Gutes für die Umwelt tun. Vor der Gründung war sie bereits in einem Verein tätig, der sich für Foodsave einsetzte. Ein solches Angebot in der Umgebung von Rüti fehlte ihr jedoch und das wollte sie ändern. So machte sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Team, einer Örtlichkeit und passenden, lokalen Lebensmittelhändler.

Lokale Lebensmittelgeschäfte machen mit

«Die Bäckerei Voland hat uns von Anfang an mit offenen Armen begrüsst», verrät Schenkel. Wöchentlich dürfen sie eine grosszügige Menge an Broten und Fein- und Süsswaren abholen. Auch der Aldi aus Rüti stellt Ware zur Verfügung. Das kann ebenfalls Brot sein, mit von der Partie sind aber auch Früchte, Gemüse, Pasta, Konserven oder vereinzelt gar Kleidung oder Pflanzen. Fleisch, Fisch und Milchprodukte kann der Verein nicht annehmen. Denn um diese verteilen zu dürfen, muss die Kühlkette eingehalten werden. Dies stellt jedoch einen enormen betrieblichen Aufwand dar und ist kostspielig.

  • Bereits bei der Abholung der Lebensmittel wird ein Teil aussortiert. Bild: © Florence Altorfer
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  • Auch Pflanzen können Teil der Ausbeute sein. Bild: © Florence Altorfer
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Die Lebensmittel, die sie erhalten, darf der Detailhandel nicht mehr verkaufen. Die Ursachen dafür variieren. Das kann sein, weil die Verpackung beschädigt ist, das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist oder weil ein Apfel eine braune Stelle hat und somit nicht mehr für den Verkauf geeignet ist. Bei der Abholung der Nahrungsmittel werden die Produkte genau angeschaut und bereits aussortiert. Denn ein Teil davon landet leider trotzdem im Abfall, das ist unvermeidlich.

Ein Angebot für alle

Langsam spricht sich Angebot herum und von Mal zu Mal kommen immer mehr Leute vorbei, um Lebensmittel einzusammeln. Die Gründe für den Besuch bei «uuftischt» sind unterschiedlich. Manche können sich trotz Berufstätigkeit nur knapp über Wasser halten und sind deswegen auf kostengünstige Angebote angewiesen. Andere sprechen sich für Foodsave aus und finden es eine tolle Sache zum Unterstützen. Willkommen seien alle. Nachweisen, dass man am Existenzminimum lebt, muss man nicht. Eine weitere Sache, die Schenkel wichtig war bei der Vereinsgründung.  Zur Deckung der Betriebskosten, wie die Autofahrten zur Abholung der Lebensmittel, wird ein Mindestbeitrag von 2 Franken erhoben. Dieser wird vor Ort mit Bargeld bezahlt oder kann per Twint überwiesen werden.

Auf der Suche nach Standort und Mitgliedern

Man suche immer noch nach einer geeigneteren Lokalität. Der aktuelle Standort an der Werner-Weber-Strasse 9 ist keine dauerhafte Lösung. Geeignet wäre ein unabhängiger Standort, beispielsweise eine Garage, in welcher man Produkte wie Hundefutter über die Woche hinweg lagern könne. Nach weiteren aktiven Mitgliedern ist der 6-köpfige Verein ebenso noch auf der Suche. Geeignet für das Team seien Leute, welche ein geräumiges Auto zur Verfügung haben und daran interessiert sind, sich für die lokale Bevölkerung einzusetzen. Zusätzlich begrüsst der Verein auch Personen, die sich anderweitig für die Organisation einsetzen möchten, sei es durch das Drucken von Flyern, das Anbringen des Vereinslogos auf Autos oder die Gewinnung von Sponsoren.

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Hinweis: Vom 25. Juli 2024 bis zum 8. August 2024 hat der Verein «uuftischt» Betriebsferien. Ab dem 15. August 2024 wird der Betrieb wieder aufgenommen.

Florence Altorfer