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Grüningen
17.06.2024
17.06.2024 11:37 Uhr

Die Heimatschutzgesellschaft soll und muss sich verändern

Die abtretende Präsidentin Bea Althaus wird vom neuen Präsidenten Walter Pfister verdankt.
Die abtretende Präsidentin Bea Althaus wird vom neuen Präsidenten Walter Pfister verdankt. Bild: Martina Gradmann
Zum 60-jährigen Jubiläum wurde der diesjährige «Heuhahnen» im Schlosskeller Grüningen ausgetragen. Hauptthema war, dass sich die Heimatschutzgesellschaft in Zukunft verändern muss.

«Wir sind noch nicht alt, aber auch nicht mehr jung», formulierte es Bea Althaus in ihrem letzten Jahresbericht als Präsidentin der Heimatschutzgesellschaft Grüningen (HSG). 31 Jahre lang war sie Mitglied der Gesellschaft, begonnen als Finanzverantwortliche, bis hin zur Präsidentin.

Althaus erinnerte an die Anfänge in den 1960er Jahren, über den Enthusiasmus der damaligen Gründer und die Aufgaben der HSG. «Mit den Jahren hat das Interesse an unserem Marktstand jedoch abgenommen, das Zinnfigurenmuseum ist im Dornröschenschlaf und die Chronikstube wartet darauf, seriös archiviert zu werden», formulierte es die Präsidentin. Zu schaffen mache der Gesellschaft, die noch immer im Besitz einiger historischer Liegenschaften in Grüningen ist, der schleichende Mitgliederrückgang.

Eine angesehene Gesellschaft

Die HSG war bis vor rund zwanzig Jahren noch eine mächtige Grüninger Institution mit Mitgliedern über die Dorfgrenzen hinaus. Nachhaltig dazu beigetragen hatte der ehemalige Gemeindeschreiber Emil Gehri, der mit seinen historischen Schriften einen grossen Beitrag leistete.

Dank dem Erwerb von historischen Liegenschaften wie dem Gerichtshaus, dem Pfarrhaus und anderen, beläuft sich das Anlagevermögen noch heute auf über 3 Millionen Franken und die Jahresrechnung wurde denn auch ohne Gegenstimme verabschiedet. Einzig die Bewertung der Liegenschaften sorgte für eine kurze Diskussion. Dem Vorstand wurde anschliessend die Entlastung erteilt. «Der Vorstand wird sich weiter mit der Zukunft der HSG befassen, nach Fachleuten für die Museumsgestaltung und Archivierung der Chronikstube suchen», sagte Althaus. Man sei auf gutem Weg.

«Die HSG solle lebendig bleiben und sich vermehrt auf die Menschen ausrichten.»
Beat Hofmann, neu gewähltes HSG-Vorstandsmitglied

Bea Althaus übergibt an Walter Pfister

Als neuer Präsident der HSG wurde das langjährige Vorstandsmitglied Walter Pfister gewählt, der die Aufgabe aufgrund seines Alters jedoch nur für drei Jahre übernehmen möchte. Neu wurden Beat Hofmann und Daniel Powils in den Vorstand gewählt.

Die HSG solle lebendig bleiben und sich vermehrt auf die Menschen ausrichten, sagte Hofmann. Und auch Powils – gebürtiger Grüninger, der heute in Esslingen lebt – möchte mithelfen, die HSG in die Zukunft zu führen.

Den Antrag von Jürg Brunner, die Statuten zu überarbeiten, nahm der neue Vorstand als Aufgabe für die nächste GV entgegen. Anschliessend informierte der neue Präsident Walter Pfister über die vorgenommen Renovierungen in der Chronikstube und die Deckensanierung im Müllikeller. Weil diese umfassender als geplant ausfiel, konnte der diesjährige «Heuhahnen» auch nicht wie gewohnt in der Mülli stattfinden. 

«Die Grüninger Geschichte soll leben. Wir wollen sie sichtbar und erlebbar machen.»
Susanne Gutknecht, Gemeinderätin

Die HSG hat Zukunft

Susanne Gutknecht, Gemeindevertreterin im Vorstand, betonte, dass die HSG sehr wohl eine Zukunft habe. Man erarbeite momentan mit externen Fachleuten neue Grundlagen. «Die Grüninger Geschichte soll leben. Wir wollen sie sichtbar und erlebbar machen», so Gutknecht. Deshalb werde man auch die Zusammenarbeit mit Tourismus Grüningen stärken.

Sicher ist: Die HSG muss auch für jüngere Menschen wieder attraktiver werden, damit der Mitgliederbestand von heute 237 Mitgliedern (früher fast 400) nicht noch weiter erodiert. Mit den neuen Vorstandsmitgliedern ist ein erster Schritt in die Zukunft getan. 

Martina Gradmann