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Sport
25.08.2023

WM-Bronze im Ju-Jitsu Fighting

Die glückliche Sina Staub mit Michel van Rijt, Schweizer Nationaltrainer, und Ehrendamen.
Die glückliche Sina Staub mit Michel van Rijt, Schweizer Nationaltrainer, und Ehrendamen. Bild: zvg
Die seit kurzem in Feldbach wohnhafte Sina Staub hat sich Mitte Juli 2023 den 3. Platz an der Ju-Jitsu-Fighting-Weltmeisterschaft in Ulaanbaatar, Mongolei, in der Kategorie bis 52 kg erkämpft. Kurz erklärt ist dieser Kampfsport eine Kombination aus Karate und Judo

Die 23-jährige Sina Staub, im Piemont aufgewachsen, interessierte sich schon als kleines Mädchen für den Kampfsport. Entdeckt hat sie ihre Leidenschaft über den Reitsport. Damit sie «richtig» fallen lernte, schickten ihre Eltern sie mit vier Jahren in den Kampfsport. Damit war der Grundstein gelegt. Mit sechs Jahren teilte sie ihnen mit: «Wenn ich gross bin, werde ich Weltmeisterin!»

Erstes internationales Turnier mit 18 Jahren

Nach vielen Kinderturnieren wurde Staub mit 18 Jahren zum ersten internationalen Turnier eingeladen. 2018 erfüllte sich ihr Kindertraum, als sie ins Schweizer Nationalteam aufgenommen wurde, und es folgten mehrere Medaillen. Während dieser Zeit pendelte sie oft in die Schweiz, bis sie dann 2020 in Luzern ihre Ausbildung zur Fachfrau Betreuung Kinder startete. Seit kurzem wohnt sie in Feldbach und vereinbart Beruf und Leistungssport.

Wichtige Vorbereitungszeit

Nachdem sich die junge Sportlerin für die WM in der Mongolei vom 16./17. Juli 2023 qualifiziert hatte, reiste sie sechs Tage vor Kampfbeginn nach Ulaanbaatar, um sich an die klimatischen Verhältnisse in der Mongolei optimal anzupassen. «Einen Tag vor dem Wettkampf muss man das genaue Gewicht angeben, dieses darf bei mir nicht über 52 Kilogramm sein. Man erhält nur eine Chance! Eine Probewaage hilft, dass man nicht wieder heimreisen muss», erklärt die Feldbacherin. Am Wettkampf stiess Staub bis in den Semifinal vor, wo sie als Siegerin hervorging und die Bronzemedaille in ihrer Gewichtsklasse gewann.

Nach der ersten leisen Enttäuschung, dass sie es nicht in den Final geschafft hat, freut sich die 23-Jährige jetzt umso mehr über ihre grossartige Leistung. Mit dieser Medaille ist sie in ihrer Disziplin «Fighting System» die Sportlerin mit den meisten Medaillen. Über ihren Sport sagt sie: «Mich faszinieren die vielen Bewegungen, die Schnelligkeit, die taktische Genauigkeit und das Werfen.» Ihr nächstes grosses Ziel sind die Worldgames 2025 in China. Dazu wünschen wir Sina viel Glück und gratulieren zu dieser aussergewöhnlichen Leistung.

Volle Konzentration und Körperbeherrschung: Sina Staub während des Wettkampfs. Bild: zvg

Wie funktioniert Ju-Jitsu

Part 1: Teil 1 ist im Stand und enthält Schlagen und Treten. Es sind nur Schläge und Tritte ab der Hüfte nach oben erlaubt und nur Semi-Kontakt.
Dies bedeutet, dass der Gegner berührt werden muss, damit mit einem Schlag ein Punkt erzielt werden kann, der Schlag darf aber nicht durchgezogen werden.

Part 2: Teil 2 beginnt, sobald einer von beiden Kämpfern den anderen irgendwo halten kann. Schläge und Tritte sind verboten und werden bei der Ausführung bestraft. Das Ziel nun ist es, den Gegner kontrolliert mit einer Technik (Wurf) auf den Boden zu bringen (Judo).

Part 3: Bodenkampf nach dem Part 2. Das Ziel ist es, den Gegner zu kontrollieren oder zur Aufgabe durch Hebel (Handgelenk, Ellbogen, Schulter, Knie, Hüfte) oder Würger zu zwingen. Ein Kampf geht über 3 Minuten und umfasst alle drei Parts. Ein vorzeitiger Sieg kann durch eine perfekte Technik in jedem Part erzielt werden

Gabriela Gasser, Redaktion Ährenpost