Du hast jung viel Verantwortung übernommen. Wie gehst du mit dem Druck um?
Gute Frage. Am besten schauen, dass der Laden läuft und man alle und alles bedienen kann. Ich bin sehr belastbar, das ist sicher eine meiner Stärken.
Was fasziniert oder begeistert dich an eurer Branche?
Sie ist schnelllebig und dynamisch. Vieles kommt kurzfristig und ist nicht planbar. Man muss flexibel und anpassungsfähig sein. Das macht die Arbeit sehr abwechslungsreich. Jeden Tag dasselbe zu machen, wäre für mich unvorstellbar.
Was machst du, wenn du gerade nicht arbeitest?
Ich habe eine liebe Frau und zwei tolle Kinder. Sie halten mich auf Trab. Ich bin ein Familienmensch und gerne zu Hause. Ich mag aber auch verschiedene Ausdauersportarten und die Berge.
Wie ist deine Erwartungshaltung gegenüber deinen Kindern bezüglich der Firma?
Ich habe da gar keine Erwartung und werde auch nicht vorspuren. Sie sollen sich frei entfalten und das machen, was ihnen Freude bereitet. Klar wäre es schön, die Firma in der Familie zu halten. Aber dafür ist es noch viel zu früh. Entweder es passt, oder eben nicht.
Was hat sich seit 2011 verändert?
Der Preisdruck ist enorm, die Mitbewerber aus dem Ausland drängen in den Schweizer Markt. Manchmal leidet auch die Wertschätzung, vieles wird als selbstverständlich angesehen. Es ist sicher nicht einfacher geworden und auch nicht unbedingt schöner. Das geht aber nicht nur uns so. Ich glaub das ist ein Problem dieser Zeit.
2013 hast du die „Digital Signage“ eingeführt. Welche Innovationen haben du und dein Team aktuell im Köcher?
Im Moment machen wir unsere ersten Feldversuche im 3D-Druck. Wir lieben die Herausforderung und sind offen, auch verrückte Ideen umzusetzen.
Die Wirtschaft geht durch eine schwierige Zeit. Inwieweit ist dein Unternehmen davon betroffen?
Leider sehr. Als Subunternehmer für viele Messebauer und Event-Agenturen fällt uns dieser Teil komplett weg. Auch alle anderen Bereiche sind schwach. Aktuell fehlt uns ein Drittel des Umsatzes.
Wo siehst du die Attilio Meyer AG in zehn Jahren?
Wir wollen nicht weiter wachsen, aber unsere Marktanteile halten. Das ist im Moment Herausforderung genug. Das mag zwar nicht sehr unternehmerisch klingen, aber wie es unser Vater schon vorlebte, ist nicht nur Gewinnmaximierung unser Hauptziel.
*Marc A. Meyer ist 1981 geboren und in Gossau ZH zur Schule gegangen. Direkt danach stieg er 1996 in das Familienunternehmen ein. 2011 hat er die Geschäftsführung übernommen. Er wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Grüt.