An der Usterstrasse 1 in Seegräben befindet sich seit 1885 ein Lebensmittelladen. Heute wird er von der Stiftung Netzwerk als Betrieb das Arbeitsintegrationsprojekts (AIP) geführt. Die Stiftung, vormals Wohnnetz des Vereins Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Hinwil GGBH, mit Sitz in Rüti und Geschäftsstellen in Uster, Wetzikon, Winterthur und Zürich, unterstützt Menschen unterschiedlichen Alters in schwierigen Lebenssituationen.
Der Dorfladen bietet lokale Spezialitäten, Frischprodukte und Haushaltsartikel. Das saisonale Bio-Gemüse kommt direkt vom eigenen Gemüsebau in Seegräben. Bei Bedarf wird auch geliefert und im Bistro gibt's einen Take-away- und Catering-Service. Im neuen Ladenbistro mit Aussenterrasse geniesst man einen herrlichen Blick auf die Alpen.
Überall liest man vom «Lädeli-Sterben». Wie konnte der Seegräbner Dorfladen überleben?
Susan Wiget: Dank der grossen Solidarität der Bevölkerung. Seit 1885 befindet sich an unserem Standort ein Lebensmittelladen. Im Jahr 1929 ging das Haus in den Besitz der Familie Hagnauer über. Das ist bis heute so. Betrieben wurde er seither durch unterschiedliche Geschäftsführende. Als sich im 2003 die Landwirtschaftliche Genossenschaft aufgrund der tiefen Margen aus Seegräben zurückzog, wurde der Verein Dorfladen Seegräben gegründet. Sein Ziel: den Laden im Dorf zu erhalten.
Zu Beginn waren die Vorstandsmitglieder operativ stark eingebunden und gefordert. Unter anderem gründeten sie ein Arbeitsintegrationsprojekt, um arbeitslose Menschen aus der Gemeinde wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Es erwies sich allerdings für die Verkäuferinnen als herausfordernd, den sozialen Aufgaben gerecht zu werden. Auch die finanzielle Belastung nahm zu. Als die Stiftung Netzwerk beschloss, den Dorfladen ab März 2010 weiterzuführen, konnte der Vorstand aufatmen und in den Hintergrund treten.