Die Anwohnenden der Langweidstrasse in Grüt kämpfen seit Jahren gegen den zunehmenden Durchgangsverkehr. Die gegründete IG Langweidstrasse setzt sich dafür ein, dass die Strasse gemäss den Vorgaben des Richtplans genutzt wird. Denn die Langweidstrasse übernimmt als kommunale Quartierstrasse keine übergeordnete Funktion, sondern erschliesst primär das Quartier.
2'000 Fahrten am Tag
In der Realität sieht es aber anders aus: Wie Messungen zeigen, hat der Verkehr auf der besagten Strasse zwischen 2015 und 2022 um 45 % zugenommen, während das umliegende Strassennetz einen Zuwachs von nur rund 6 bis 9 % verzeichnet. Wochentags wird die Strasse von rund 2'000 Fahrzeugen pro Tag befahren, an den Wochenenden von jeweils 1'500 Fahrzeugen pro Tag. Gemäss IG Langweidstrasse sind 90 % Durchgangsverkehr, also Fahrzeuge, welche Wetzikon auf dem schnellsten Weg umfahren wollen.
Mass des Erträglichen längst überschritten
Für die IG Langweidstrasse ist dies längst kein Zustand mehr, und sie interveniert seit Jahren bei der Gemeinde, der die Strasse gehört.
Bereits 1999 begann die Gemeinde mit ersten Massnahmen, mit dem Platzieren von Betonelementen, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachten. Auch die 2006 eingeführte Tempo-30-Limite brachte keine Verbesserung. Der im Jahr 2016 geplante Trottoirbau scheiterte an der Gegenwehr der Anwohner. 2022 dann erfolgte ein weiterer Versuch: Die Strasse wurde vorübergehend gesperrt – zu Testzwecken, um den Verkehrsfluss auf den umliegenden Strassen zu messen. Das Ergebnis war wenig überraschend: Der Verkehr nutzte die umliegenden Strassen, darunter auch die Umfahrung via Bertschikon.
Im Mai 2023 gab's einen Hoffnungsschimmer, als der Dorfverein Grüt die Gemeinde und die Anwohner zu einer öffentlichen Info- und Austauschveranstaltung lud. Damals kündigte die Gemeinde ein Bürgel-Panel an, welches sich den Verkehrsthemen in der Gemeinde – nicht nur an der Langweidstrasse – annehmen wolle.