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Region
19.04.2024
19.04.2024 01:23 Uhr

Deponiepläne für Egg inakzeptabel

Die Gemeinde will sich gegen die Deponiepläne wehren.
Die Gemeinde will sich gegen die Deponiepläne wehren. Bild: Gemeinde Egg ZH
Die Gemeinde Egg soll gemäss den Plänen der kantonalen Baudirektion mit einem zusätzlichen Richtplaneintrag für die Deponie "Erzacher" belastet werden. Dieses Vorgehen ist für den Gemeinderat inakzeptabel. Er kündigt Widerstand an.

«Ein Blick auf die Übersichtskarte in Sachen Deponieplanung muss die Region alarmieren. Weshalb ist die Gemeinde Egg alleine gleich von 4 Richtplaneinträgen betroffen?», schreibt der Gemeinderat in seiner Mitteilung.

Der Kanton begründet diese Häufung mit geologischen Umständen. «Der Verdacht liegt jedoch nahe, dass vor allem auch die gute verkehrstechnische Erschliessung eine grosse Rolle spielt.»

Gemeinde bereits stark belastet

Die Gemeinde Egg trage seit Jahren dazu bei, den gesamten Kanton in Sachen Deponieabfälle zu entlasten. Die alte Deponie der Chemischen Fabrik Uetikon im "Chüetobel" habe die Gemeinde Egg seit Jahren belastet.

Die Deponie "Chrüzlen" ist seit langen Jahren in Betrieb und beeinträchtige das Naherholungsgebiet sowie die Anwohnenden mit Immissionen. Der Lastwagenverkehr sei erheblich.

Die Betriebsaufnahme der Deponie "Leerüti" sei nur noch eine Frage der Zeit. Neben der bereits im Richtplan eingetragenen waldnahen Deponie Büelholz, notabene neben einem Standort für geschützte Orchideen, soll nun die neue Deponie "Erzacher" festgesetzt werden. «Wiederum ist mit einer langjährigen Betriebsdauer mit Folgen für Anwohnende und Natur zu rechnen.»

Deponien durch die Hintertür?

Der Kanton verspreche zwar, nur jeweils ein Deponietyp pro Region gleichzeitig zu betreiben. Da die Deponien jedoch nicht fix einem Deponietyp zugeteilt sind, könne der Kanton praktisch durch die Hintertüre mehr als eine Deponie pro Region offenhalten.

Daher sei diesen Plänen des Kantons mit allen Mitteln Einhalt zu gebieten. Der Gemeinderat werde sich mit den Nachbargemeinden absprechen und sich auch auf politischem Weg Gehör verschaffen und juristisch gegen die «unsinnige Häufung von Deponien in der Region» vorgehen.

Ohne vorgängige Rücksprache

Der Gemeinderat sei zudem sehr ungehalten darüber, dass die Baudirektion die «Gesamtschau Deponie» ohne vertiefte vorgängige Rücksprache mit den betroffenen Gemeinden veröffentlicht habe.

Im Sinne einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den kantonalen Stellen hätte der Gemeinderat erwartet, persönlich und frühzeitig über die Pläne informiert zu werden.

Darum geht‘s

Die Zürcher Baudirektion hat im Rahmen einer «Gesamtschau Deponien» 23 neue Deponiestandorte ermittelt. Diese sollen nun als Grundlage für eine Teilrevision des kantonalen Richtplans dienen.

Mehr zum Thema liest du im Online-Dossier.

Uster24/bt