Es war Ende der 70er Jahre, als Urs Schmid auf der Rückreise von Marokko im Flugzeug das Inserat in der Zeitung las: Für ein 7-Zimmer Haus in Grüningen wurde ein Mieter gesucht. «Wir wohnten damals in Mönchaltorf und kannten Grüningen und sein historisches Stedtli», erzählt Schmid. Es sei dann der damalige Gemeindeschreiber Emil Gehrig gewesen, der ihnen das historische Haus zeigte und die damit verbundenen Verpflichtungen erklärte. 1977 zogen Schmid, seine Frau, deren Schwester und ihr Mann in das Gerichtshaus ein. Schmid wohnt noch heute da.
Führungen durch die Stube
Eine Bedingung für die neuen Bewohnerinnen und Bewohner war, dass die historische Gerichtsstube auf Anfrage bei einer Führung gezeigt werden konnte, für die Wohngemeinschaft kein Problem. «Nach einem Jahr gingen meine Schwägerin und ihr Mann auf eine zweijährige Weltreise und zogen danach aus, da sie andere Pläne hatten», erzählt Schmid. Von da an hatten die Schmids die grosszügige Wohnung für sich alleine.
Die eindrückliche historische Stube mit Blick auf Grüningen und die Berge ist auch heute noch ein Bijou und zeugt von längst vergangenen Zeiten. Genutzt wurde sie auch immer wieder für Konzerte und Einladungen. Anders als früher, schmücken heute grossformatige Bilder die Wände, gemalt fast ausschliesslich von Grüninger Künstlerinnen und Künstlern.