Für die sogenannten «Leistungen mit gesamtgesellschaftlicher Bedeutung» erhalten die anerkannten Zürcher Religionsgemeinschaften insgesamt 50 Millionen Franken pro Jahr. Zu diesen Leistungen sind bereits mehrere Studien durchgeführt worden.
«Widmer-Studie»
Die sogenannte «Widmer-Studie» der Universität Zürich erhob 2017 bei der Evangelisch-reformierten Landeskirche und der Römisch-katholischen Körperschaft Umfang, Bedeutung und Qualität der kirchlichen Leistungen. Die Studie hielt fest, dass der Aufwand der Kirchen für ihre Leistungen höher ist als die Summe, die die Kirchen vom Staat dafür bekommen.
Im Hinblick auf die neue Finanzierungsperiode 2026 bis 2031 haben die Direktion der Justiz und des Innern (JI), die Evangelisch-reformierte Landeskirche und die Römisch-katholische Körperschaft gemeinsam eine neue Studie in Auftrag gegeben. Das Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich hat mittels einer Umfrage bei den Kirchgemeinden, den politischen Gemeinden und der Bevölkerung den aktuellen Stand sowie die Veränderung des Umfangs und der Bedeutung der kirchlichen Leistungen überprüft.
Anhaltende Legitimation der Kirchen als gesellschaftliche Akteure
Laut der Studie erbringen die Kirchen ähnlich viele Leistungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung wie 2017; in gewissen Bereichen sind es sogar mehr. Die kirchlichen Tätigkeiten sind grundsätzlich gut legitimiert und bei den Gemeinden und der Bevölkerung hoch erwünscht. Kirchliche Angebote stossen auch bei Personen mit nicht-christlicher Identifikation auf Zuspruch.
Auch die Gemeinden sind mit dem Angebot und dem Umfang der kirchlichen Leistungen mehrheitlich zufrieden. So bejaht beispielsweise ein ähnlicher Prozentsatz der Gemeinden wie in der letzten Studie die Aussage, dass die Landeskirchen den Einwohnerinnen und Einwohnern Sinn, Lebensorientierung und Halt vermitteln.