Der Verein Spitex ist stark gewachsen. Wie hat sich die Anforderung an das Präsidentenamt in den letzten Jahren gewandelt?
Reinhard Hirzel: Als ich das erste Mal mit dem Verein Spitex Grüningen in Kontakt trat, waren nur einige Pflegerinnen und Hauswirtschaftsangestellte mit dabei. Die Buchhaltung erfolgte extern und die Betriebsleiterin arbeitete neben ihren Führungsaufgaben und der Administration auch in der Pflege mit. Die Vorstandsmitglieder nahmen operative Aufgaben wahr, erstellten beispielsweise Lohnabrechnungen. Mit der Einführung des Neuen Finanzausgleichs stiegen die regulatorischen Anforderungen, die betriebliche Planung wurde aufwändiger und anspruchsvoller und beschäftigte mich in der Folge stark.
Durch die Erweiterung der Vereinstätigkeit um die stationäre Pflege (Pflegewohnung) verdoppelte sich der Umsatz wie auch die Anzahl Mitarbeitende in etwa. Zu den vorhandenen kamen nun Regulatorien für die stationäre Pflege hinzu. Sie weist andere Mechanismen auf, daher entschied sich der Vorstand für die Schaffung der Stelle eines Geschäftsführers. Damit verschob sich das Aufgabengebiet des Präsidiums von der operativen auf die strategische Ebene.
Heute ist es wichtig, dass das Präsidium die Entwicklung im Gesundheitswesen verfolgt, sich mit der Gemeinde als wichtigste Auftraggeberin austauscht, und mit der Geschäftsführung die Ausrichtung des Betriebs und der strategischen Zielsetzungen abstimmt. Die Geschäftsführung kennt die Kundinnen und Kunden, sie kennt die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeitenden und die Entwicklung im Gesundheitswesen und hat daher konkrete Vorstellungen über die betriebliche Entwicklung. Diese gilt es miteinander abzustimmen.