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Grüningen
20.11.2023

Nachruf Ernst Hofmann

Ernst Hofmann verstarb am 9. Oktober 2023.
Ernst Hofmann verstarb am 9. Oktober 2023. Bild: Familienalbum
Der ehemalige Feuerwehrkommandant, RPK-Mitglied und Gemeindemitarbeiter Ernst Hofmann verstarb am 9. Oktober 2023 nach einem tragischen Unfall auf seinem Hof. Seine Familie wirft einen Blick zurück auf sein Leben.

Ernst Hofmann wurde am 12. Januar 1956 in Rüti als Sohn von Ernst und Alice Hofmann-Bruhin geboren. Er verbrachte seine einfache, aber glückliche Kindheit auf dem Bauernhof im Ammentännli zusammen mit seinen jüngeren Schwestern Ursula und Heidi. Im gleichen Haushalt lebten die Grosseltern vaterseits.

Ein grosser Tierfreund

Ernst war ein interessierter junger Bursche und ging gern zur Schule. Die Lehrer hätten ihn gerne im Gymnasium gesehen, doch für ihn war früh klar, dass er einmal den elterlichen Hof übernehmen möchte, obwohl er insgeheim vom Beruf des Tierarztes träumte. So waren für ihn kranke Tiere immer eine besondere Herausforderung.

Mit dem Töffli in den Thurgau

Nach der obligatorischen Schulzeit begann er seine Lehre als Landwirt. Das erste Lehrjahr verbachte er auf dem elterlichen Hof, für das zweite wechselte er an den Bodensee. Mit dem Töffli tuckerte er jeweils von Grüningen nach Salenstein. Zum Glück wurde er bald 18 und konnte seine Autoprüfung machen. Nach diesem Jahr kehrte er in den elterlichen Betrieb zurück, wo er zeitlebens wohnte und arbeitete.

Schicksalhafte Jahre

Auf der Suche nach einer neuen Freizeitbeschäftigung wurde er Mitglied der Volkstanzgruppe Maur, wo er mit rund 20 Jahren seine spätere Frau kennenlernte. Sie heirateten 1979 und freuten sich schon bald auf ihr erstes Kind. Leider verlor die erstgeborene Tochter bei einem tragischen Unfall auf dem Hof mit eineinhalb Jahren ihr Leben, auch zwei weitere Kinder verlor das Paar. Nach diesen Schicksalsschlägen bekamen sie Erich, Ueli, Judith, Heinz und Ingrid. Die Familie erlebte gemeinsam glückliche Jahre.

Zahlreiche Nebenbeschäftigungen

Neben seiner Ausbildung zum Meisterlandwirt und der Arbeit auf dem Hof hatte er über die Jahre zahlreiche Nebenbeschäftigungen, u. a. als Akkordholzer im Staatswald. Er war lange im Tiefbau tätig, ab 2010 arbeitete er beim Unterhaltsdienst der Gemeinde Grüningen, wo er 2014 die Leitung übernahm und dessen Aufgabe ihn bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2021 erfüllte.

Schon früh interessierte er sich für das Wahlbüro. Später wurde er RPK-Mitglied und präsidierte diese 2002. Weiter engagierte er sich in der Feuerwehr, wo er 2002 das Kommando übernahm. Auch im Vorstand der SVP arbeitete er einige Jahre mit. Weitere Verbandstätigkeiten im landwirtschaftlichen Bereich kamen hinzu.

Das Reisen entdeckt

Nach der Trennung von seiner Frau musste sich die Familie neu organisieren. Zusammen mit den Eltern, Kindern und seinen beiden Schwestern konnte die Arbeit auf dem Hof bewältigt werden. Das schweisste die Familie enger zusammen. 2004 lernte Ernst auf der Wahlbüroreise seine neue Partnerin Yvonne kennen. Durch ihre Reiselust entdeckte er verschiedene Kontinente und Länder. So war er mit dem Dachzelt in Botswana auf Safari unterwegs, bestieg den Kilimandscharo, machte ein Handshake mit einem Silberrücken in Ruanda, trekkte durch Nepal und besuchte Bhutan. Seine längste Reise führte ihn im November 2022 nach Chile, Bolivien und Peru. Die Länder und Landschaften interessierten ihn sehr, ganz besonders, wie die Landwirtschaft dort funktioniert. Wenn er Traktoren sah, wollte er sofort herausfinden, welche Marken es waren. Sein Highlight war das Pflügen mit einem Ochsen in Nepal.

Ein Familienmensch

Freude hatte er auch stets an der Entwicklung seiner fünf Kinder und an den Enkelkindern. Er war sehr stolz, dass alle einen tollen Beruf erlernten, die Abschlussprüfungen mit Erfolg bestanden und erfolgreich sind. Auch die Partner und Partnerinnen seiner Kinder waren eine Bereicherung für ihn. Leider ist es ihm versagt, die zwei Enkelkinder, welche in den nächsten Monaten geboren werden, kennen zu lernen.

Am 6. Oktober 2023 riss ihn ein tragischer Unfall mit dem E-Bike auf dem Hof aus dem Leben. Nach drei Tagen auf der Intensivstation im künstlichen Koma durfte Ernst am 9. Oktober 2023 für immer einschlafen. Wir vermissen dich unendlich.

Familie Hofmann