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Grüningen
21.10.2023

Feuerwehrreise mit Umweg

Die Feuerwehrmänner und -frauen für einmal nicht mit Feuerwehrhelmen, sondern mit Haube.
Die Feuerwehrmänner und -frauen für einmal nicht mit Feuerwehrhelmen, sondern mit Haube. Bild: Erich Hofmann
Die Feuerwehr – sie kommt, wenn Flammen lodern, wenn Wasser Keller fluten oder wenn Bäume Strassen blockieren. Doch setzen sich die tapferen Feuerwehrmänner und -frauen nicht nur für die Bevölkerung Grüningens ein, sie sind auch an Events wie dem Frühlingsmarkt mit einem Stand vertreten. Und sie unternehmen Reisen zusammen. Dieses Jahr führte die alljährliche Feuerwehrreise ins schöne Appenzellerland.

Bereits frühmorgens holte uns der Reisecar beim Feuerwehrdepot ab. Während im Car zur Vorbereitung auf das bevorstehende Wochenende schon morgens um 8 Uhr die ersten Appenzeller Alpenbitter und «Quöllfrisch» gekippt wurden, fuhr der Carchauffeur munter einen anderen Weg, als ihm sein Navigationsgerät vorsagte. So kurvten wir vorbei an schönen Landschaften, machten einen riesen Umweg und kamen mit mehr als einer halben Stunde Verspätung beim ersten Programmpunkt an.

Im Dorf Appenzell – die Appenzeller sagen strikt nicht Stadt – begrüssten uns zwei Frauen zu einem Apéro, um unsere Kraftreserven nach der unfreiwillig langen Fahrt wieder aufzufüllen. Die kulinarische Führung von einer Appenzeller Spezialität zur nächsten in verschiedenen Restaurants und die Informationen über die Geschichte und Häuser Appenzells waren sehr interessant. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich aufgrund des Dialekts unseres Guides wirklich alles richtig verstanden habe.

Höhepunkt Alpenbitterfabrik

Nach dem vielen Essen folgte ein Highlight: die Appenzeller-Alpenbitterfabrik. Die Welt voller Geheimnisse – das Rezept kennen nur zwei lebende Personen auf der Welt – der gute Duft und die verschiedenen Kreationen liessen uns staunen. Grosszügig erhielten wir am Schluss eine Degustation der verschiedenen Kreationen, was wir dankend und rege nutzten.

Der Abend stand uns zur freien Verfügung, wobei sich in der Nacht zeigte, dass die Feuerwehrmänner und -frauen an kurze Nächte gewohnt sind. Viele hielten es bis in die frühen Morgenstunden aus. Wobei es zu sagen gilt, dass in Appenzell nur zwei Pubs existieren, wovon eines gerade «Ustrinkete» hatte.

Blick hinter die Säntisbahnen

Beim Treffpunkt am nächsten Morgen wurden dann einige Leute mit kleinen Augen gesichtet, die am Tagesprogramm aber trotzdem wacker teilnahmen. Dieses führte uns in die Technikräume der Säntisbahnen, wo das Herz der technikinteressierten Feuerwehrleute höherschlug.

Blinkende Lichter, riesige Räder und grosse Seile zeigten uns, wie viel es braucht, um ein paar Leute bequem auf einen Berg zu bringen. Nachdem wir erfahren hatten, wie die Säntisbahnen funktionieren, durften wir diese auch noch selbst benützen und verbrachten einige Stunden bei schönstem Wetter auf dem Säntis.

Die Heimfahrt verlief ohne Zwischenfälle und Falschfahrten. Die Gesichter der vielen zufriedenen Feuerwehrleute zeigten, dass die Reise sehr gelungen war.

Matthias Flöscher