Die Jugendarbeit Grüningen befindet sich in einer komfortablen und im Vergleich zu anderen Gemeinden seltenen Lage: Im grossen Ganzen geht es den Jugendlichen gut, sie verhalten sich höflich, und es gibt keine auffälligen Gruppierungen oder Dynamiken. Das verschafft der langjährigen Jugendarbeiterin Yvonne Liebhardt und ihrer neu eingestiegenen Kollegin Riccarda Grünenfelder die Möglichkeit, eine tragfähige Jugendarbeit aktiv zu gestalten.
Jugi gut besucht
Auch wenn das «Jugi» gut frequentiert ist, sucht die Jugendarbeit immer nach Wegen, möglichst zu allen Jugendlichen ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. So hat sie bereits vor den Sommerferien die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler zu einem Jugibesuch eingeladen und die Eltern per Brief über die Angebote der Jugendarbeit informiert. Die Kinder hatten so die Gelegenheit, die einladend hellen Räumlichkeiten in aller Ruhe zu entdecken: den Aufenthaltsraum mit Küche und Bar, den grossen Tisch, auf dem sich alle mit Filzstift austoben dürfen, gemütliche Sofas, Gesellschaftsspiele, Billard-, Töggeli- und Pingpong-Tisch, den Disco-Raum mit Musikanlage und ein kleineres Zimmer, in das sich Jugendliche gruppenweise zurückziehen können.
An roter Bekleidung erkennbar
Wie gut der Kennenlern-Event ankam, zeigten die darauffolgenden vier Mittwochnachmittage, die ausschliesslich den angehenden Oberstufenschülerinnen und -schülern offenstand – als Einstimmung für den Übertritt. Jeweils bis zu 15 Jugendliche nutzten das Angebot. «Es ging immer sehr lebendig zu und her», sagt Jugendarbeiterin Yvonne Liebhardt. Während der Hitzetage, wenn es im Jugi unerträglich heiss wurde, waren die beiden Jugendarbeiterinnen aufsuchend unterwegs – hauptsächlich beim Kiosk der Badi, wo sie in ihren roten T-Shirts gut sichtbar standen und den Jugendlichen die Möglichkeit boten, Kontakt aufzunehmen. Auch spontane Aktionen im Freien wie das Open-Air-Kino und eine Wasserschlacht stiessen auf reges Interesse. Das Engagement hat sich gelohnt: Seit den Sommerferien sind die frischgebackenen Oberstufenschülerinnen und -schüler regelmässig im Jugi anzutreffen, was im Herbst mit einer Erstoberstufen-Party gefeiert werden soll.
Vorerst gehe es nun darum, den verschiedenen Anspruchsgruppen gerecht zu werden, erklärt Riccarda Grünenfelder: «Neben den Neuen kommen ja immer noch die Schülerinnen und Schüler der zweiten und dritten Oberstufe sowie jene, die nun frisch in die Lehre gekommen sind und sich ausser hier nicht mehr begegnen.»
Eine weitere Möglichkeit, miteinander und mit der Jugendarbeit in Kontakt zu treten, ist die offene Halle, wo die Jugendlichen sich in den Wintermonaten an Samstagen, deren Daten auf der Website veröffentlicht und im Jugi ausgehängt werden, treffen, um gemeinsam Sport zu treiben, Spiele zu spielen oder zu plaudern.