Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Grüningen
15.09.2023

Nachruf Rolf Gadola

Rolf Gadola-Wolfensberger (15. Juni 1938 bis 12. Juni 2023).
Rolf Gadola-Wolfensberger (15. Juni 1938 bis 12. Juni 2023). Bild: Benny Mosimann
Am 12. Juni 2023 ist Rolf Gadola-Wolfensberger kurz vor seinem 85. Geburtstag verstorben. Ende Juni nahm eine überaus grosse Trauergemeinde in der Kirche Grüningen Abschied von ihm. Freund und Wegbegleiter Jakob Bodmer wirft einen Blick zurück auf die wichtigsten Stationen im Leben von Rolf Gadola.

Rolf ist in Willikon, Oetwil a.S., mit drei Geschwistern aufgewachsen. Nach den obligatorischen Schuljahren war es sein Wunsch, Bauer zu werden. Darum absolvierte er zuerst die Lehrjahre auf zwei Landwirtschaftsbetrieben, eines im Kanton Bern, in der «Sänggi» in der Gemeinde Vechigen, und das zweite auf einem Viehzuchtbetrieb in Oetwil a.S. In den Jahren 1958/59 besuchte er auch noch die landwirtschaftliche Schule Strickhof. Im Anschluss erfolgte die Anstellung als «Aufseher» in der damaligen Arbeitskolonie Murimoos im Kanton Aargau, einem 100 Hektaren grossen Gutsbetrieb mit Viehzucht und Gemüsebau. Bei dieser Tätigkeit rückte der Mensch in den Mittelpunkt, was ihn faszinierte.

Über 50 Jahre bei Gadola AG

Daraufhin absolvierte Rolf eine zweijährige Weiterbildung an einer Handelsschule in Zürich, was ihm im späteren Leben mit seinen verschiedenen Funktionen sehr zugutekam. Kurz vor Abschluss der Handelsschule wurde er in die Bauunternehmung seines Vaters gerufen. Denn sein Vater war bereits mit 46 Jahren verstorben und seine Mutter erkrankte, sodass Rolf die administrativen Arbeiten erledigen musste. Aus diesem Noteinsatz wurde eine über 50-jährige Tätigkeit in der Familienunternehmung Gadola AG in Oetwil a.S. Dabei war es ihm als Vorgesetzten immer wichtig, ein offenes Ohr für die Anliegen der Mitarbeitenden zu haben.

Heirat im Jahr 1965

An einem Turnerchränzli lernte Rolf die Bäckerstochter Marlies Wolfensberger kennen und lieben, und so wurde im Jahr 1965 geheiratet. Die beiden wohnten von Anfang an in Grüningen. 1966 wurde Sohn Peter und 1968 Tochter Barbara geboren.

Vielseitig engagiert

Ein wichtiger Teil seines Lebens war sein Einsatz für die Gemeinde Grüningen. 1969 wurde er in den Gemeinderat und 1974 als Gemeindepräsident gewählt. Das Amt des Präsidenten übte er 16 Jahre lang aus.

Neben diesen politischen Ämtern war er auch in anderen Bereichen sehr aktiv. 1969 war er Mitinitiant bei der Gründung der Baugenossenschaft Grüningen, welche er während 40 Jahren präsidierte.

Dass das «Hinwilerhus» in Valbella als Ferienanlage des Bezirks auch heute noch besteht, ist ein weiteres Verdienst von Rolf Gadola, denn dank einer Neustrukturierung konnte die Anlage gerettet werden.

Auch für die Stiftung Werkheim Uster engagierte er sich tatkräftig als Stiftungsrat und während acht Jahren als Präsident dieser Stiftung. Der Erhalt des denkmalgeschützten Gasthofs Hirschen im Stedtli Grüningen war ihm wichtig. Deshalb gründete er zusammen mit zwei weiteren Personen die Gasthof Hirschen AG, die heute über 130 Aktionäre zählt.

Freude am Mitgestalten

Bei all diesen Tätigkeiten spürte man seine Freude und seinen Willen zum Mitgestalten. Seine liebe Frau Marlies ist ihm in all den Jahren immer zur Seite gestanden. Gestalten war ihm auch in seinem Garten wichtig, den er fast jeden Tag, noch vor dem Morgenessen, besuchte. Überhaupt kam da seine Liebe zur Natur und zum Bauern immer wieder deutlich zum Ausdruck.

Ein geselliger Mensch

Rolf war ein überaus geselliger Mensch, das spürte man beim Wandern, bei Velotouren oder beim Jassen. Überall kannte er Leute und wusste eine Geschichte zu erzählen. Übrigens, Rolf war ein sehr guter Jasser, der alle Finessen kannte und diese auch zu spielen verstand.

Bei der «Herrenjassrunde», die über 25 Jahre bestand, genoss er vor allem die Gemütlichkeit, aber auch die Gespräche über Aktuelles in der Gemeinde und in der weiten Welt. Rolf war ein sehr vielseitig interessierter Mensch.

Im Dezember 2021 erhielt Rolf die Krebsdiagnose. Er durfte aber noch über ein Jahr das irdische Dasein geniessen und bezeichnete dies als ein Geschenk. Er war sehr dankbar für sein schönes Leben. Vorausschauend haben Rolf und Marlies das Einfamilienhaus in Itzikon im Jahr 2019 verkauft und haben im SEWO eine Wohnung bezogen. Trotz ein bisschen Heimweh nach dem Garten haben sie sich, dank den vielen Grüninger Nachbarn, sehr schnell eingelebt. Und damit wusste Rolf, dass Marlies gut aufgehoben sein wird, wenn er einmal nicht mehr da ist. Es gab zum Glück noch genügend Zeit, um sich von allen liebgewonnenen Menschen, vor allem von seinen lieben Angehörigen, zu verabschieden.

Danke Rolf für alles, was du uns geschenkt hast.

Jakob Bodmer