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Grüningen
30.06.2023

«Binzike aktiv» ist aufgelöst

Die Auflösung des Vereins wurde im Restaurant Freihof beschlossen.
Die Auflösung des Vereins wurde im Restaurant Freihof beschlossen. Bild: Google StreetView
Nach einigen Diskussionen beschlossen die wenigen verbleibenden Mitglieder des Vereins «Binzike aktiv» diesen per sofort aufzulösen.

Nicht auffindbare Statuten und Protokolle und Vorstandsmitglieder, die weggezogen oder verstorben sind, der Verein «Binzike aktiv» war schon lange nicht mehr aktiv. Abgesehen von drei 1.August-Feiern, welche organisiert worden waren, habe der Verein 20 Jahre geschlafen, verdeutlichte Vereinspräsident Arthur Schmid an der Universalversammlung den wenigen, anwesenden Mitgliedern. Gegründet worden sei «Binzike aktiv» um den schönen Rundbau des ehemaligen Wasserreservoir im Heispel zu erhalten. Die Vereinsgründung sei allerdings zu spät gekommen, der Bau schon davor abgerissen worden, so Schmid. «Wir haben fast keine Mitglieder und schon gar keine Vorstandsmitglieder mehr, deshalb sehe ich auch keine Zukunft mehr für den Verein.» Die spärlich anwesenden Mitglieder mussten ihm zustimmen. 

Dorfvereine sollten zusammenspannen

Und doch machten sich die Anwesenden darüber Gedanken, wie es weiter gehen könnte. Im Raum stand eine Zusammenarbeit mit anderen Dorfvereinen und Organisationen wie die des Gassenfests, aber auch ein Zusammenschluss der Vereine «Binzike aktiv» mit der «IG-Stedtli» und dem Verein «Pro Itzikon». Der ebenfalls anwesende Präsident der IG-Stedtli, Beat Hofmann, betonte, dass er den Auflösungsentscheid bedaure: «Es geht um ein Zusammengehörigkeitsgefühl, ein Zusammenstehen, ein WIR-Gefühl, es geht um uns, die wir hier wohnen.» Die IG-Stedtli kämpfe auch mit dem Problem des mangelnden Engagements, wieso also nicht eine einzige Interessengemeinschaft gründen, schliesslich sei man doch ein Dorf und nicht abgekoppelt voneinander, so Hofmann. Auch bei der Heimatschutzgesellschaft (HSG) kämpfe man mit solchen Problemen, sagte HSG-Vorstandsmitglied Claudia Frei, es brauche die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen. Während die Auflösung von «Binzike aktiv» von allen befürwortet wurde, war man uneins, wohin das Vereinsvermögen gehen sollte. Mit 4 zu 3 Stimmen und zwei Enthaltungen entschied man schliesslich, das es wie bei der Auflösung des Verkehrsvereins, zur Gemeinde übergehen solle.

Eine Interessengemeinschaft für das Dorf?

Obwohl die Vereinsauflösungen beschlossen worden war, stiess der Vorschlag von Beat Hofmann, einen Verein zu gründen, der sich für die Anliegen aller Einwohner:innen einsetzt, auf Interesse. «Es geht dabei auch um Bürger- und politische Aktionen, etwas wo wir als Dorf zusammen stehen, wie beispielsweise bei der Deponie im Tägernau.» Die IG-Stedtli verstehe sich deshalb als Interessengemeinschaft, auch wenn sie der Form nach ein Verein sei. Und als IG habe sie mittlerweile sowohl bei den Behörden als auch bei den Medien einiges an Gewicht. Hofmann schlug vor, sich den Zusammenschluss der drei Dorfvereine zu einer IG-Grüningen zu überlegen. Der Vorschlag fand Anklang, viele waren jedoch skeptisch, ob man die nötigen Vorstandsmitglieder finden würde. Hofmann wird jetzt mit dem Vorstand der IG-Stedtli und dem Vorstand von «Pro Itzikon» Kontakt aufnehmen. Ob eine Interessengemeinschaft für das ganze Dorf zustande kommt, bleibt noch offen. 

Martina Gradmann