Es ist eine romantische Szenerie: Ein lauter Pfiff, ein rhythmisches Tuckern. Und eine schwarze Lokomotive, die weisse Dampfwolken in den Himmel bläst und nostalgische Wagen nach sich zieht. Im Zürcher Oberland gehört dies zum Alltag – beispielsweise auf der sechs Kilometer langen Strecke zwischen Hinwil und Bäretswil, wo die nostalgischen Züge zu den grössten Touristenattraktionen zählen.
Vier Güterzüge pro Tag
Doch schon bald ist es auf der beliebten Ausflugsstrecke mit dem gemächlichen Tempo vorbei. Durch den Neubau des Kieswerks Bäretswil soll die historische Route stärker vom Güterverkehr genutzt werden. Konkret: Ab 2026 werden pro Tag zwei Kieszüge ihre Fracht vom Kiesabbaugebiet in Tagelswangen via Hinwil nach Bäretswil befördern – für 16 Jahre. Ab 2042 sind dann für die nächsten zehn Jahre pro Tag vier Frachtzüge vorgesehen.
Obwohl das Projekt langfristig angelegt ist, macht man sich in der betroffenen Region schon jetzt Sorgen – wegen der drohenden Lärmemission und wegen der unbewachten Bahnübergänge an der heute nur sporadisch befahrenen Strecke. Vor allem Eltern fürchten um die Sicherheit ihrer Kinder.