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Schweiz
25.04.2023

WC-Papier – mehr als nur ein Alltagsprodukt

In der Schweiz verbraucht jede Person im Durchschnitt 21 Kilogramm Toilettenpapier im Jahr.
In der Schweiz verbraucht jede Person im Durchschnitt 21 Kilogramm Toilettenpapier im Jahr. Bild: Hygolet AG
Toilettenpapier wird täglich von Milliarden Menschen weltweit genutzt und ist damit ein unverzichtbarer Bestandteil der persönlichen Hygiene. Toilettenpapier ist dank der vielfältigen Qualitäten und Ausführungen mehr als nur ein Alltagsprodukt.

Das moderne WC-Papier wurde erst im späten 19. Jahrhundert erfunden, als der Druck von Hygienevorschriften und die Verfügbarkeit der Papiermassenproduktion zunahm. In den 1920er-Jahren kamen die bis heute bekannten Toilettenpapierrollen auf den Markt. Weitere zehn Jahre später wurden zweilagige WC-Papiere hergestellt, und es dauerte gar bis in die 1970er, bis weichere, saugfähigere Varianten mit drei Papierlagen entwickelt wurden.

Die Haltung der Menschheit zur Hygiene und Sauberkeit hat die Entwicklungen in diesem Bereich stark vorangetrieben.

Komfort für den Hintern

Heutzutage besteht Toilettenpapier üblicherweise aus zwei oder drei Lagen. Einlagige Varianten sind seltener zu finden. Mittlerweile gibt es aber auch komfortablere Versionen mit vier oder sogar fünf Papierlagen. Diese Toilettenpapiere sind besonders saugfähig, reissfest, angenehm weich und vor allem hautschonend. Zwar sind die Kosten dieser Premium-Varianten höher, jedoch sinkt der Verbrauch aufgrund der höheren Anzahl Lagen.

Herstellung und Nachhaltigkeit

WC-Papier wird entweder aus Zellstoff oder aus rezyklierten Fasern hergestellt. Zellstoff-Frischfasern werden aus Holz gewonnen. Dieser chemische Prozess erfordert einen erheblichen Anteil an Wasser und Energie, wodurch die Zellstoff-Herstellung wenig umweltfreundlich ist. Zusätzlich werden die Fasern gereinigt und gebleicht, daher kommt die oft strahlend weisse Farbe.

WC-Papier aus Zellstoff ist aber nicht prinzipiell umweltschädlich, schreibt die Firma Hygolet aus Wetzikon. Nachhaltige Zellstoff-Produkte sind mit Labels wie FSC oder EU-Ecolabel gekennzeichnet. Um diese Zertifizierungen zu erhalten, müssen diverse ökologische und soziale Kriterien erfüllt werden, die in jedem Land variieren können.

Umweltlabel Blauer Engel

Recycling-Papier ist in den meisten Fällen nachhaltiger, da die Fasern durch sogenanntes Pulping aus Altpapier gewonnen werden. Der gesamte Prozess, bis die recycelten Papierrollen fertiggestellt sind, verbraucht deutlich weniger Energie und Wasser. Aber Achtung, denn oft wird die Bezeichnung Recycling auch als Marketingfalle benutzt. Das Umweltlabel Blauer Engel prüft und zertifiziert Hygienepapiere, die aus 100% Altpapier hergestellt wurden. 

Mittlerweile werden immer mehr Alternativen zur Herstellung von Toilettenpapier entwickelt, wie beispielsweise Bambus oder Hanf. Zudem gibt es biologisch abbaubare Varianten, die sich besonders beim Camping oder auf Wanderungen eignen.

Toilette verstopft?

Man spült, doch das Wasser läuft nicht ab. Wenn die Toilette verstopft ist, führt dies oft zu unangenehmen Situationen. Oft reicht der Griff zur Saugglocke (ugs. Pömpel), um die Verstopfung zu beheben. Doch bei stärkeren Verstopfungen muss man auch mal zur Abflussspirale greifen – im Notfall tut es übrigens auch ein Metall-Kleiderbügel.

Um Verstopfungen präventiv zu verhindern, lohne es sich, regelmässig (ja, auch während dem Geschäft) zu spülen, so Hygolet weiter. So verteile sich das «Material» auf mehrere Spülgänge. Besonders feste oder dichte Toilettenpapiere können vermehrt zu Verstopfungen führen als weichere Varianten. Dazu könne man auch die Menge an WC-Papier hinterfragen, die man benutzt.

Fazit

Als unverzichtbarer Bestandteil der persönlichen Hygiene ist WC-Papier mehr als nur ein Alltagsprodukt. Es gibt dabei kein Richtig oder Falsch, denn jeder Mensch bevorzugt andere Eigenschaften. Wer besonders auf die Nachhaltigkeit achtet, muss tendenziell Abstriche beim Komfort machen. Doch die Geschichte des Toilettenpapiers ist noch lange nicht zu Ende erzählt und der technologische Fortschritt wird dessen Entwicklung in Zukunft weiter vorantreiben.

Hygolet / Zürioberland24