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Dürnten
03.03.2023

Bügelflaschen – wohin damit?

Bügelflaschen nicht mit Bügel in den Altglascontainer werfen!
Bügelflaschen nicht mit Bügel in den Altglascontainer werfen! Bild: Gemeinde Dürnten
Bügelflaschen bestehen aus Glas, Metall, Gummi und Keramik. Wie entsorgt man diesen Materialmix korrekt und warum ist er von Glasherstellern gefürchtet?

Retro und sympathisch: Die Bügelflasche steht für den lokalen Biergenuss, einen erfrischenden sauren Most nach der strengen Bergwanderung oder weckt Kindheitserinnerungen an Grosis selbstgemachten Sirup. Meist sind die cleveren Verschlüsse bei Mehrwegflaschen zu finden, insbesondere bei kohlensäurehaltigen Getränken, wenn die Flaschen unter Druck stehen und beim Öffnen das typische Plopp-Geräusch entsteht.

Ende des 19. Jahrhunderts aufgetaucht

Sie bestehen aus einem Metallbügel, einem Keramikkopf und einer Gummidichtung. Einer ihrer Vorteile ist, dass ein Getränk wieder verschlossen werden kann, ohne dass der "Sprudel“ entweicht. Aufgetaucht sind die Bügelverschlüsse gegen Ende des 19. Jahrhunderts; in den USA erhielt Charles de Quillfeldt am 5. Januar 1875 ein Patent für den Bügelverschluss und in Deutschland entwickelte der Berliner Nicolai Fritzner die Erfindung von Carl Dietrich 1877 weiter und gründete eine Fabrik für Bügelverschlüsse.

Nicht mit Bügel in das Altglas

Und wie entsorgt man nun die Flaschen korrekt, wenn sie ihr Lebensende erreicht haben? Bitte nicht mit Bügel in den Altglascontainer werfen! Der Bügel lässt sich meist mit etwas Geschick entfernen und wird idealerweise an der Sammelstelle beim Steingut oder Keramik abgegeben. Es ist vor allem der Keramikkopf, der bei der Wiederaufbereitung Kopfzerbrechen bereitet: Während Glas nämlich bei etwa 1600°C zu schmelzen beginnt, ist dies bei Keramik, Porzellan und Steingut - kurz KSP - erst bei über 2500°C der Fall.

Sortiersysteme erkennen das Metall schlecht

Deshalb führen bereits kleinste Verunreinigungen durch die Stoffe zu Ausschuss bei der Glasproduktion. Ausserdem enden die KSP als Schlacke am Grund der Schmelzwanne und müssen in regelmässigen Abständen mühselig entfernt und anschliessend auf einer Deponie entsorgt werden. Während das Metall durch Magnete noch relativ leicht herausgefischt werden kann, erkennen die automatischen Sortiersysteme Keramik & Co. aufgrund der glasähnlichen Zusammensetzung schlecht. Wird von Hand sortiert, kann das geschulte Auge zwar Schlimmeres verhindern, aber die Materialien gehören zu den äusserst ungern gesehenen Fremdstoffen bei der Glasherstellung.

Quelle: Gemeinde Dürnten

Gemeinde Dürnten / Zürioberland24