Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Gemeinde Seegräben einem langjährigen Mieter gekündigt hat, um in der Wohnung Asylsuchende unterzubringen (Zürioberland24 berichtete). Die Gemeinde sah sich zu diesem Schritt gezwungen, da sie sonst die vom Kanton vorgegebene Aufnahmequote von 0,9% nicht hätte erfüllen können. Am Montag diese Woche dann wurde bekannt, dass die Gemeinde die Quote bereits erfüllt hatte und die Kündigung nicht nötig gewesen wäre. Die Gemeinde Seegräben hält trotzdem an der Kündigung fest, weil ein weiterer Bedarf absehbar sei.
Zürioberland24 hat sich bei den 10 anderen Gemeinden im Bezirk Hinwil erkundigt und wollte u.a. von ihnen wissen, ob auch sie bereits Kündigungen aussprechen mussten, um die Quote zu erreichen.
Quote erreicht, aber eine Herausforderung
Das wohl Wichtigste vorweg: Keine der 10 angefragten Gemeinden musste bisher eine Kündigung aussprechen, um Platz für Asylsuchende zu schaffen. Bei den allermeisten dürfte dies gemäss Angaben auch nie nötig sein bzw. wäre keine Option.
Die Gemeinde Bäretswil hatte keine Probleme damit, die 45 geforderten Plätze bereitzustellen. «Wir sind aktuell über der Quote. Bei uns leben 50 asylsuchende Menschen statt der vorgegebenen 45», sagt Gemeindeschreiber Andreas Sprenger. In Bäretswil werden Asylunterkünfte, zugemietete Wohnungen, eigene Liegenschaften sowie private Unterbringungs-Möglichkeiten dafür genutzt.
Einer allfälligen Quotenerhöhung scheint die Gemeinde eher gelassen entgegen zu sehen: «Es ist nicht klar, ob die Quote erhöht wird. Wenn ja, schaffen wir Unterbringungs-Kapazitäten, wie dies in den letzten Monaten und Jahren bereits erfolgt ist», so Sprenger.