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Seegräben
26.02.2023
26.02.2023 14:44 Uhr

Agglo-Programm: Aathal soll Brücke bekommen

So könnte die Fuss- und Radwegbrücke im Aathal aussehen.
So könnte die Fuss- und Radwegbrücke im Aathal aussehen. Bild: Aschwanden & Partner AG
32 Agglomerationen wollen in den nächsten Jahren ihre Verkehrsinfrastrukturen mit Unterstützung des Bundes verbessern. Der Bundesrat will die hierfür eingereichten Agglomerationsprogramme mit insgesamt 1,6 Milliarden Franken mitfinanzieren. An seiner Sitzung vom 22. Februar 2023 hat er beschlossen, seine ursprünglich geplante finanzielle Beteiligung um rund 285 Millionen aufzustocken. Zu den zusätzlichen Projekten gehört auch eines im Zürcher Oberland.

Der Bundesrat will gemäss Mitteilung alle 32 eingereichten Agglomerationsprogramme der vierten Generation unterstützen. Er schlägt in seiner Botschaft zuhanden des Parlaments vor, sich mit Beiträgen zwischen 30 und 45 Prozent an den Programmen zu beteiligen. Je höher die erwartete Wirkung des jeweiligen Programms auf Verkehr, Siedlung, Sicherheit und Umwelt ist, desto höher fällt auch die Beteiligung aus.

Zusätzliche Projekte hinzugekommen

Gegenüber der Vorlage, die er im Juni 2022 in die Vernehmlassung geschickt hatte, sind zusätzliche Projekte hinzugekommen. Dazu gehören die Glatttalbahn, die vom Flughafen Kloten ins Industriegebiet weitergeführt werden soll, und die Ostumfahrung von Suhr im Kanton Aargau. Diese und weitere Projekte sowie der Ausgleich der Teuerung für pauschal mitfinanzierte Massnahmen haben zur Folge, dass der Anteil des Bundes um rund 285 Millionen auf 1,6 Milliarden Franken steigt.

Je ein knappes Drittel seiner Beiträge will der Bund für den öffentlichen Verkehr, den motorisierten Individualverkehr sowie Projekte des Velo- und Fussverkehrs verwenden. Knapp ein Zehntel der Bundesmittel soll zudem an Verkehrsdrehscheiben fliessen, wo Reisende beispielsweise ihr Auto parkieren und auf die S-Bahn umsteigen können.

Seegräben soll eine Brücke bekommen

Zu einem der zusätzlichen Projekte gehört auch das einer Fuss- und Radwegbrücke im Aathal. Mit einer rund 300 Meter langen und 40 Meter hohen Brücke soll eine attraktivere und unabhängig von den Hauptverkehrsachsen geführte Langsamverkehrs-Verbindung zwischen den beiden Ortsteilen von Seegräben geschaffen werden.

Ziel der Brücke ist es, das kommunale Schul- und regionale Wanderwegnetz sinnvoll und hindernisfrei zu ergänzen und aufgrund des mit 3 Meter Breite gewählten Brückenquerschnittes auch das regionale Radwegnetz aufzuwerten. Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr (Bahnhof Aathal), soll via Brücke und Aufzug erfolgen.

Gemäss Bericht begründet der Bundesrat den Entscheid zur Aufnahme ins Agglomerationsprogramm damit, dass die Trägerschaft gezeigt habe, dass die Brücke den Velostandards des Kantons Zürich entspreche und deren Anschlüsse ans Netz sichergestellt seien. «Damit ist ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis nachgewiesen». Der Bund will das Projekt mit 18 Mio. Franken unterstützen.

Visualisierung der Fuss- und Radwegbrücke über das Aathal. Bild: Aschwanden & Partner AG

Was ist ein Agglomerationsprogramm?

In einem Agglomerationsprogramm stimmen mehrere Gemeinden und Städte ihre Verkehrs- und Siedlungsentwicklung aufeinander ab. Sie planen diese Vorhaben gemeinsam. Die Projekte lenken beispielsweise den Bau von Wohnungen und anderen Gebäuden in urbanen Gebieten dahin, wo es eine gute Verkehrserschliessung gibt, oder bauen die Verkehrsinfrastrukturen so aus, dass dicht besiedelte Räume gut erreichbar sind.

Da den Agglomerationen für die häufig kostspieligen Strassenprojekte, Tramtrassees oder Velospuren das Geld fehlt, beteiligt sich der Bund seit 2008 im Rahmen des Programms Agglomerationsverkehr an den Kosten dieser Verkehrsinfrastrukturen.

Zu den bisher mitfinanzierten Projekten gehören beispielsweise der Bypass in Thun, der als neue Strassenverbindung seit 2017 die Innenstadt entlastet, die Tramlinie 17 in Genf, die seit 2019 neu bis nach Annemasse (F) fährt, oder die Verkehrsdrehscheibe in Wohlen (AG), die seit 2021 das nationale Bahnnetz mit der Regionalbahn und dem Busnetz besser verknüpft.

Die Mittel des Bundes stammen aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF). Die Agglomerationen können alle vier Jahre ein Programm einreichen.

Zürioberland24