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Wetzikon
23.07.2022

In Wetzikon wird Strom 46 % teurer

Die Stadt Wetzikon setzt weiterhin stark auf Wasserkraft. (Symbolbild)
Die Stadt Wetzikon setzt weiterhin stark auf Wasserkraft. (Symbolbild) Bild: pixabay.com
Die Energiekosten sind in den letzten Monaten historisch stark angestiegen. Ebenfalls haben sich die Netzkosten weiter erhöht. Aufgrund dieser Ausgangslage müssen die Stadtwerke Wetzikon die Stromtarife ab dem kommenden Jahr erneut anheben. Über alle Kundenseg-mente und Produkte hinweg gesehen verteuert sich der Strompreis für das nächste Jahr gesamthaft um rund 46 Prozent.

Der Strompreis setzt sich aus den drei Komponenten Energie- und Netznutzungskosten sowie Abgaben zusammen, welche mit einer unterschiedlichen Gewichtung den Strompreis bilden, schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung. Zudem unterliegen die einzelnen Komponenten jeweils externen Einflüssen.

Der Energietarif deckt die Kosten für die Strombeschaffung, den Stromvertrieb und den Kundenservice ab. Der Netznutzungstarif deckt die Kosten für den Betrieb, Unterhalt und Ausbau des eigenen Stadtnetzes, die Kosten für die Nutzung der vorgelagerten Netze der EKZ, Axpo und Swissgrid sowie die Dienstleistungen für den Betrieb und die Stabilität des gesamten Netzsystems der Schweiz, die durch die Swissgrid erbracht werden, ab.

Die Abgaben wiederum umfassen die gesetzlichen Beiträge zur Förderung der erneuerbaren Energien, zur ökologischen Sanierung der Wasserkraft sowie die Abgaben an das Gemeinwesen.

Steigende Energietarife in der Grundversorgung

«Die Energiepreise an internationalen Grosshandelsmärkten zeigen seit August 2021 einen historisch einmaligen Anstieg», schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung. Bedeutende Treiber für die aktuell sehr hohen Strompreise in Europa und damit auch in der Schweiz seien die zunehmende Nachfrage, das geringere Angebot ausgelöst unter anderem durch tiefe Wasserstände der Stauseen und die unterdurchschnittliche Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke, die zunehmende Ökologisierung sowie die aktuell angespannte geopolitische Lage in Europa.

Weitere Erhöhung nicht ausgeschlossen

«Dank einem umsichtigen Energieeinkauf, gestaffelt über mehrere Jahre, ist der effektive Anstieg der Energietarife in Wetzikon für 2023 nur teilweise durchgedrungen», so die Stadt weiter. Dennoch müssen die Stadtwerke Wetzikon die Tarife für das kommende Jahr über alle Kundensegmente durchschnittlich um rund 97 Prozent erhöhen.

Künftige Erhöhungen seien aufgrund der weiter steigenden Energiepreise nicht auszuschliessen.

Steigende Netznutzungstarife mit gleichbleibenden Abgaben

Gestiegene Kosten für die Nutzung der vorgelagerten Netze der EKZ, Axpo und Swissgrid um rund 10 Prozent, die laufende Modernisierung und Stärkung des eigenen Stadtnetzes, die Erhöhung der Systemdienstleistungen SDL von Swissgrid um 188 Prozent mit den gleichbleibenden Abgaben an Bund und an die Stadt Wetzikon, führen zu einer durchschnittlichen Erhöhung der Netznutzungskosten für das folgende Jahr um rund 17 Prozent, so die Stadt.

34 Franken pro Monat mehr

Nach Kombination aller Tarifbestandteile (Energie, Netznutzung und Abgaben) entsprechend ihrem Anteil resultiere eine durchschnittliche Erhöhung über alle Segmente der Grundversorgung von rund 46 Prozent.

Ein durchschnittlicher 4-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einem jährlichen Energieverbrauch von rund 4'500 Kilowattstunden zahle damit knapp 9 Rappen pro Kilowattstunde beziehungsweise rund 34 Franken pro Monat mehr.

Die neuen Tarife hat der Stadtrat am 13. Juli 2022 genehmigt.

95% Wasserkraft

Die Stadtwerke Wetzikon behalten den Standard-Mix mit rund 95 Prozent Wasserkraft, 3 Prozent Solarstrom und 2 Prozent Windenergie bei.

Zürioberland24