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Wetzikon
26.06.2022

Ein Schritt weiter mit dem Quartierplan Mattacker

Gestaltungsplan Mattacker: Was vor 22 Jahren begonnen hat, soll nun einen grossen Schritt weiter sein.
Gestaltungsplan Mattacker: Was vor 22 Jahren begonnen hat, soll nun einen grossen Schritt weiter sein. Bild: Screenshot Google StreetView
Der Stadtrat setzte den Quartierplan Mattacker-Mühle fest und stimmte dem dazugehörigen privaten Gestaltungsplan Mattacker zu. Nun werden die Planungen der kantonalen Baudirektion zur Genehmigung eingereicht.

Der Abschluss der langjährigen Planungen sei damit ein grosses Stück näher gerückt, schreibt die Stadt in ihrer Mitteilung.

Im Gebiet Mattacker zwischen der Rapperswilerstrasse, der Kantonsschule Zürcher Oberland und der Sportanlage Meierwiese leitete die Stadt vor über zwanzig Jahren auf Gesuch von Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern ein Quartierplanverfahren ein. Es folgte eine "anspruchsvolle Planungsgeschichte" mit grossen verkehrstechnischen, städtebaulichen und koordinatorischen Herausforderungen. Kurz nach dem Start des Quartierplanverfahrens musste dieses bereits sistiert werden.

Gestaltungs-Planverfahren

Erst mit Vorliegen des Ausbauprojekts zur Rapperswilerstrasse 2011 war die Groberschliessung sichergestellt und eine Weiterbearbeitung des Quartierplans möglich, schreibt die Stadt weiter. In diesem Zeitraum starteten private Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer das Gestaltungsplanverfahren "Mattacker". Von da an mussten die beiden Verfahren inhaltlich und verfahrenstechnisch aufeinander abgestimmt werden. «Wechselseitige Verzögerungen konnten in der Folge nicht immer vermieden werden», schreibt die Stadt weiter. «Beide Planungen mussten für ganz unterschiedliche, sehr grundlegende Fragen Lösungen finden. Neben der Wahrung der privaten Interessen der Grundeigentümerschaften mussten die Planungen diversen öffentlichen Interessen gerecht werden.»

Erschliessungskonzept mit neuer Veloverbindung

Während der Gestaltungsplan die Rahmenbedingungen für die künftige Bebauung sichert, musste der Quartierplan unter anderem eine Lösung für die Anbindung des Gebiets an die Rapperwilerstrasse finden, welche die Verkehrssituation nicht zusätzlich stark belastet und die im Richtplan vorgesehene Baumreihe entlang der Rapperswilerstrasse ermöglicht.

Das nun vorliegende Erschliessungskonzept basiere auf mehreren Verkehrsstudien und auf einer privatrechtlichen Erschliessungslösung ausserhalb des Quartierplans.

«Der Stadtrat ist überzeugt, dass der nun vorliegende Gestaltungsplan den hohen Anforderungen gerecht wird und die Voraussetzungen für eine städtebaulich sehr ansprechende gemischte Wohnüberbauung am Eingangstor in Unterwetzikon schafft.»
Susanne Sieber, Stadträtin Hochbau + Planung

Neu eine Nationalstrasse

Bei längeren Verfahren verändern sich mitunter auch die Rahmenbedingungen: Die Rapperswilerstrasse, vormals im Eigentum des Kantons, ist seit Anfang 2020 eine Nationalstrasse und somit Eigentum des Bundesamts für Strassen ASTRA. «Die zu berücksichtigenden Interessen wurden damit noch diverser», so die Stadt. Der vorliegende Quartierplan schaffe es aber, die verschiedenen Interessen zu bündeln und eine auch für die beteiligten Grundeigentümerschaften ausgewogene Lösung für die Erlangung der Baureife ihrer Grundstücke zu erarbeiten.

Der Quartierplan ermögliche zudem die Realisierung einer im kommunalen Richtplan vorgesehenen rückwärtigen, verkehrsabgewandten Velo- und Fussgängerverbindung ab Pestalozzistrasse bis zu den Sportanlagen. «Damit wird ein grosser Mehrwert für die Einwohnerinnen und Einwohner von Wetzikon geschaffen», ist die Stadt überzeugt.

Gemischte Wohnnutzung mit Grünräumen

Im Gestaltungsplangebiet Mattacker entsteht künftig eine "zentrumsbildende Wohnüberbauung", wobei ein Fünftel der Nutzung dem Gewerbe zur Verfügung stehen wird, so die Stadt. Dem Stadtrat sei es im gesamten Prozess ein sehr grosses Anliegen gewesen, dass im Mattacker ein ansprechender, lebendiger Stadtteil mit einer guten Wohnqualität entstehen könne.

Aufgrund der zentralen Lage sei eine hohe bauliche Dichte sinnvoll. Diese erfordert aber einen umso sorgfältiger gestalteten Frei- und Grünraum sowie eine gute Fusswegvernetzung und Durchlässigkeit des Areals. Die Lage zwischen der lärmbelasteten Rapperswilerstrasse und der Kantonsschule Zürcher Oberland, welche ein Denkmalschutzobjekt von überkommunaler Bedeutung ist, habe von den Planenden im Austausch mit Stadt und Kanton eine intensive Auseinandersetzung mit den räumlichen Gegebenheiten erforderte.

«Der Stadtrat ist überzeugt, dass der nun vorliegende Gestaltungsplan den hohen Anforderungen gerecht wird und die Voraussetzungen für eine städtebaulich sehr ansprechende gemischte Wohnüberbauung am Eingangstor in Unterwetzikon schafft», sagt Susanne Sieber, Stadträtin Hochbau + Planung. «Wir freuen uns insbesondere auch für alle in die Planung involvierten privaten Parteien, dass mit der Zustimmung zum Gestaltungsplan und der Festsetzung des Quartierplans ein Abschluss der Verfahren ein gutes Stück näher
gerückt ist.»

Jetzt geht's zur Genehmigung an die Baudirektion

Sobald eine noch anstehende notarielle Beurkundung für die Sicherstellung eines Kanalisationsrechts zwischen privaten Grundeigentümerschaften vollzogen worden sei, werde der Quartierplan und der private Gestaltungsplan der kantonalen Baudirektion zur Genehmigung eingereicht.

Nach Vorliegen der Genehmigung legt die Stadt die Planungen, den Beschluss des Stadtrats und den Genehmigungsentscheid für dreissig Tage öffentlich auf.

Perimeter privater Gestaltungsplan Mattacker (blaue Fläche) und Perimeter Quartierplan Mattacker-Mühle (rot). (Archivbild aus dem Jahr 2018) Bild: Stadt Wetzikon
Zürioberland24