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Kanton
13.06.2022

Auch der Kantonsrat verlangt Aufarbeitung der Bührle-Sammlung

Die Herkunft der 200 Werke der Sammlung Bührle soll lückenlos aufgearbeitet werden. Dies fordert der Zürcher Kantonsrat. Zuvor hatte bereits die Stadt Zürich unabhängige Forschung in Auftrag gegeben. (Symbolbild)
Die Herkunft der 200 Werke der Sammlung Bührle soll lückenlos aufgearbeitet werden. Dies fordert der Zürcher Kantonsrat. Zuvor hatte bereits die Stadt Zürich unabhängige Forschung in Auftrag gegeben. (Symbolbild) Bild: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
Nach der Stadt Zürich will nun auch der Kantonsrat die Herkunft der 200 Werke der Bührle-Sammlung aufarbeiten lassen. Das Parlament hat am Montag ein dringliches Postulat von AL, SP und Grünen ganz knapp mit 83 zu 82 Stimmen an die Regierung überwiesen.

Der Regierungsrat hatte sich eigentlich bereit erklärt, den Vorstoss ohne Diskussion entgegenzunehmen und einen Bericht dazu zu erstellen. Dagegen waren jedoch SVP, FDP und die Mitte, weshalb das Thema auf der Traktandenliste stand.

Das sei ein populistisch motiviertes Anliegen, begründete Rochus Burtscher (SVP, Dietikon) das Nein seiner Partei. Das Kunsthaus betreibe bereits heute Herkunftsforschung und dies professionell. Der linken Ratsseite sei einfach der Name "Bührle" ein Dorn im Auge.

Das Kunsthaus gehöre zudem der Stadt Zürich, deshalb solle die Stadt die Herkunftsforschung für alle Bührle-Werke auch selber bewerkstelligen und selber bezahlen, sagte Burtscher weiter.

FDP: «Alle wissen jetzt, was zu tun ist»

Die FDP wiederum unterstützte zwar das Anliegen einer lückenlosen Herkunftsforschung. «Das Anliegen rennt offene Türen ein», sagte Sonja Rueff-Frenkel (Zürich). «Aber diese Türen stehen schon so weit offen, dass es diesen Vorstoss nicht mehr braucht.»

Die lückenlose Aufarbeitung der Bührle-Stiftung sei ja bereits von Stadt, Kanton und Kunsthaus aufgegleist. «Es wurde zu lange zu wenig unternommen. Aber alle wissen jetzt, was zu tun ist.» Es brauche keine zusätzlichen Berichte durch den Regierungsrat.

Mitte: «Die Stadt Zürich hat den Lead»

Auch die Mitte stimmte gegen das dringliche Postulat von linker Seite. Als Hauptgeldgeberin des Kunsthauses habe die Stadt Zürich den Lead in dieser Sache, sagte Kathrin Wydler (Zürich). Sie habe die Aufarbeitung bekanntlich bereits angestossen. Falls danach immer noch Fragen offen seien, könne der Kanton dann immer noch weitere Forschungsaufträge anregen.

«Wir dürfen uns nicht einfach aus der Verantwortung stehlen», sagte hingegen Michael Zeugin (GLP, Winterthur). Schliesslich seien über den Lotteriefonds Millionen in den Baukredit dieses Gebäudes geflossen. «Es liegt auch an uns, für Aufklärung zu sorgen.» Die GLP war intern jedoch uneins, weshalb sie Stimmfreigabe beschloss.

Keystone-SDA