Mitte April 2022 machte die Bildungsdirektion des Kantons Zürich über eine Medienmitteilung auf den Fachkräftemangel aufmerksam. «Der anhaltend hohe Zuwachs bei den Schülerzahlen und ein genereller Fachkräftemangel führen zu einer angespannten Situation auf dem Stellenmarkt für Lehrpersonen», schrieb sie dazu.
2500 Schüler:innen mehr als im laufenden Jahr
Wie aufgrund der demografischen Entwicklung zu erwarten gewesen sei, seien die Schulen vom allgemeinen Fachkräftemangel besonders betroffen. Jahr für Jahr müssen zusätzliche Klassen gebildet werden. Im Schuljahr 2022/2023 dürften gemäss Prognose etwa 161’000 Kinder eine obligatorische Schule im Kanton Zürich besuchen. Das sind rund 2500 Schülerinnen und Schüler mehr als im laufenden Schuljahr. «Damit kann von einem Bedarf von etwa 100 zusätzlichen Schulklassen im Kanton ausgegangen werden», so die Mitteilung weiter. Allfällige Auswirkungen der aktuell hohen Fluchtbewegung aus der Ukraine seien noch nicht eingerechnet.
Mangel auf allen Stufen
Diese Ausgangslage führt dazu, dass die Bildungsdirektion für das kommende Schuljahr einen Lehrpersonenmangel auf allen Stufen feststellt. Als kurzfristige Massnahme erhalten die Schulgemeinden die Möglichkeit, Lehrpersonen anzustellen, die nicht über die üblicherweise erforderliche Zulassung verfügen (Zürioberland24 berichtete). Diese Anstellungen sind auf ein Jahr befristet. Die Schulgemeinden sollen damit mehr Flexibilität bei der Besetzung von offenen Stellen erhalten.
Verschiedene Massnahmen wie die Weiterführung der Taskforce «Lehrermangel» und die Schaffung von weiteren Ausbildungsplätzen, eine individuelle Erhöhung der Pensen, verlängerte Anstellungen über das Pensionsalter hinaus oder ein aktives Rekrutierungsmarketing von Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteigern sollen helfen.