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Grüningen
10.04.2022
10.04.2022 16:02 Uhr

Stedtlibewohner wollen ihre Ruhe

Bild: SafeRC/C. Abplanalp
An der Generalversammlung der IG Stedtli wurde deutlich: Es harzt und Projekte wie die Stedtliumfahrung oder die Lärmberuhigung verharren im Wartemodus. Auch für zwei abtretende Vorstandsmitglieder wurde bis jetzt kein Ersatz gefunden.

Wie bei fast allen Vereinen, hat sich Corona auch auf die Aktivitäten der IG-Stedtli niedergeschlagen. Als Höhepunkte des vergangenen Vereinsjahrs konnten für IG-Präsident Beat Hofmann das Stedtli-Fest und das Sternsingen gewertet werden. «An beiden Anlässen gab es rundum glückliche Gesichter, und beim Sternsingen war der Andrang auf dem Chratzplatz riesig.»

Nicht ganz so erfreulich seien dagegen die Fortschritte bei der Stedtliumfahrung, so Hofmann. «Das Projekt liegt jetzt irgendwo beim Tiefbauamt. Wir hoffen jetzt, dass die Gemeinde wieder einmal stupft.» Weil die Gemeinde für die Beruhigung der Stedtligasse nicht zuständig sei, habe man erneut einen Brief an den Regierungsrat geschrieben und das Schreiben von 2017 gleich nochmals beigelegt. Die Antwort ist noch ausstehend. «Das Projekt zur Umfahrung steht, und wir können nur hoffen, dass es weiter geht», sagt Hofmann.

Deponiepläne: «Wir müssen in die Hosen steigen»

Hofmann informierte auch über die geplanten Aktivitäten der DepoNie, welche mit einer grossen Standaktion am kommenden Frühlingsmarkt auf ihr Anliegen aufmerksam machen will. «Es ist vor allem die ZAV Recycling, die Vorstösse macht, die Deponie Tägernauerholz in ihrer ursprünglichen Form wieder zu aktivieren. Wenn wir nicht wollen, dass grossflächig Wald abgeholzt wird, müssen wir in die Hosen steigen und uns wehren.»

«Die IG-Stedli ist ein bisschen zum Wohlfühlverein geworden.»
Beat Hofmann, Präsident IG-Stedtli Grüningen

Wo sind die engagierten Mitglieder?

Nachdem die Jahresrechnung und das Budget problemlos passierten, ging es um Austritte und Wahlen. Wer sich nach dem Ausscheiden von zwei Vorstandsmitgliedern weiter im Vorstand der IG-Stedtli engagieren wird, ist noch unklar. Keiner der 23 Anwesenden konnte sich für das Amt erwärmen. «Ein bisschen sind wir ein Wohlfühlverein geworden», bedauerte denn auch Hofmann. Es brauche Mitglieder, auch Neuzuzüger:innen, die sich einbringen. Die IG sei damals wegen der Umfahrung, aber auch für die Gemeinschaft gegründet worden.

Die Parkplatzsituation beim Notariat ist für zwei Stedtlibewohner nicht befriedigend. Bild: Notariat Grüningen

Kräuterspirale gelobt, Parkplatz-Situation kritisiert

Als lobendes Beispiel erwähnte er die Kräuterspirale und den Gemeinschaftsgarten, die von Mitgliedern liebevoll betreut werde und allen Stedtli-Einwohnerinnen und Einwohnern zugute komme. Die beiden Verantwortlichen erläuterten ihre Arbeit und bekamen dafür viel Lob und Zuspruch.

Zu reden gab am Schluss noch die Parkplatzsituation in der Kirchgass, die zwei Stedtlibewohner als chaotisch und mühsam bezeichneten. Es werde wild parkiert und Einfahrten zu den Garagen blockiert, was nebst dem Verkehr mit dem Notariat auch mit den vielen Anlässen im Schlosshof und der Kirche zu tun habe. «Wir müssen uns aber auch selbst an der Nase nehmen», sagt eine andere Anwesende. Auch Stedtlibewohner würden überall parkieren. Man habe es trotz Parkgarage nicht geschafft, dass Stedtli von Autos zu befreien.

Zudem wurde festgestellt, dass ein klares Parkleitsystem, das Autos auf bestehende Parkplätze verweist, seitens der Gemeinde fehlt. Es entstand eine längere Diskussion über Lösungsmöglichkeiten. Schlussendlich einigte man sich darauf, dass die zwei betroffen Bewohner:innen das Gespräch mit der Gemeinde suchen sollten.

IG Stedtli Grüningen

Die IG Stedtli Grüningen wurde 2006 gegründet und setzt sich u.a. für die Umfahrung des historischen Stedtli ein. Durch verschiedene Aktivitäten und Anlässe möchte die IG die Gemeinschaft im Stedtli fördern und einen Ort für Begegnungen für alle Grüninger:innen schaffen. Mitglieder:innen sind willkommen.

info@igstedtli.ch, www.igstedtli.ch

Martina Gradmann