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Dürnten
09.04.2022

«Mit der Wahl ins Schulpräsidium habe ich eine grosse Aufgabe gefasst»

Bild: zvg
Die neue Schulpräsidentin für Dürnten heisst Miriam Cadisch. Zürioberland24 wollte von ihr wissen, wo sie ihre grössten Herausforderungen sieht.

Zürioberland24: Sie wurden als Mitglied der Schulpflege zur Präsidentin gewählt. Erleichtert das Ihre Aufgabe?

Als der Posten des Schulpräsidiums frei wurde und zu diesem Zeitpunkt noch keine Kandidatur bestand, reizte mich eine berufliche Weiterentwicklung. Nach über zehn Jahren Erfahrung in der Schule und in der Geschäftsleitung eines KMUs traute ich mir diesen Schritt zu. So ist der Entscheid zur Kandidatur gereift. Das Präsidium steht in der Gesamtverantwortung für die Schule Dürnten und hat mit der Führungsaufgabe eine andere Funktion als die Schulpflegemitglieder, welche sich je auf ein Ressort fokussieren.

Auf Ihrer Webseite schreiben Sie, dass sich die meisten Probleme mit guter Kommunikation und gegenseitiger Wertschätzung unbürokratisch und schnell lösen lassen. Gab es denn bis jetzt ein Problem damit?

Mir sind keine solchen Probleme bekannt, doch aus beruflicher Erfahrung erweist sich Direktkontakt oft als zielführender, weil zwischenmenschliche Nuancen herausgespürt werden können. Ein Gespräch vereinfacht es, Optionen zu erkennen und Kompromisse einzugehen. Eine Kultur des Miteinanders, ob im Team oder mit anderweitigen Interessenten, hat immer Entwicklungspotential.

Auf der Website der Schule Dürnten sind unzählige Stellen ausgeschrieben. Wie werden Sie dem LehrerInnen-Mangel begegnen?

Vereinfacht gesagt gilt es, unsere Schule als attraktiven und zuverlässigen Arbeitgeber zu positionieren, damit potenzielle Lehrpersonen Dürnten vor anderen Schulgemeinden bevorzugen. Langfristig gesehen ist mir eine gute Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen und entsprechend Praktikumsplätze anzubieten wichtig – was bereits der Fall ist. Hier ergeben sich oft Möglichkeiten, die ausgeschöpft werden können, um die guten Lehrpersonen zu rekrutieren oder auch für Stellvertretungen genügend Personal zu haben.

Sie haben selbst als Lehrperson gearbeitet. Werden Sie einspringen falls nötig?

Mit der Wahl ins Schulpräsidium habe ich eine grosse Aufgabe gefasst, die realistischerweise keine Zeit für Unterrichtstätigkeit zulässt. Ich investiere meine Energie bevorzugt in den Aufbau genügender Ressourcen, damit wir möglichst wenig personelle Engpässe zu überwinden haben.

«Es gilt es unsere Schule als attraktiven und zuverlässigen Arbeitgeber zu positionieren, damit potenzielle Lehrpersonen Dürnten vor anderen Schulgemeinden bevorzugen.»
Miriam Cadisch, Schulpräsidentin Dürnten

Wo sind denn die engagierten Lehrerinnen und Lehrer geblieben?

Wir alle, auch die Lehrerinnen und Lehrer, haben hohe Ansprüche an den Beruf. Um Junge, die aus der Ausbildung kommen, zu begleiten, haben wir in Dürnten ein "Gotte/Götti-System" installiert, dass junge Lehrerinnen und Lehrer auch von Seiten der Behörden unterstützt. Sie sollten nicht für alles den Kopf hinhalten müssen, sondern dürfen die Hilfe der Behörde in Anspruch nehmen. Denn am Schluss ist es die Behörde, welche die Kultur der Zusammenarbeit in die Schule bringt. Wie in anderen Branchen, gibt es auch an den Schulen unterschiedliche Charakteren. Was es sicher auch braucht sind Quereinsteiger, die meist mit einer sehr hohen Motivation an ihre Aufgabe gehen.

Momentan gilt es auch, Flüchtlingskinder in die Regelschule zu integrieren. Was bedeutet das für die Schule Dürnten?

Es gilt, die Flüchtlingskinder aufzunehmen, sie so gut wie möglich zu integrieren, voneinander zu lernen und sie an unserem Alltag teilhaben zu lassen. Dies bedingt zusätzliche personelle Ressourcen, damit die Lehrpersonen nicht übermässig belastet werden und so die Betreuung auch langfristig qualitativ gewährleistet werden kann. Diese Rückendeckung ans Lehrpersonal zeichnet in der aktuellen Situation auch einen attraktiven Arbeitgeber aus.

Das sagt Miriam Cadisch über sich....

Seit 2008 lebe ich mit meinen Partner und drei Kindern in der Gemeinde Dürnten. Wir verbringen einen grossen Teil unserer Freizeit draussen und polysportiv in der Natur. Reisen und andere Kulturen kennenlernen finde ich bereichernd, Abenteuer sagen mir zu, sei dies bei einem sportlichen Ausdauerevent oder bei einer Reise mit dem Rucksack. 

Mehr zur ausgebildeten Kauffachfrau und Mitglied der FDP Dürnten auf miriamcadisch.ch

 

   

 

Martina Gradmann