Kommentar von Barbara Tudor
Im Frühling geben die Gemeinden jeweils ihre Jahresabschlüsse bekannt. Viele Gemeinden im Bezirk Hinwil vermelden (wieder) satte Plus in ihrer Rechnung: Wetzikon 11,8 Mio., Rüti 6 Millionen, Wald 5,5 Mio., Bubikon 2,7 Mio und Gossau 2,6 Mio. Bei den anderen Gemeinden dürfte es ähnlich aussehen.
Hohe Grundstückgewinnsteuern, weniger Ausgaben
Auch bei den Gründen für die hohen Überschüsse zeigt sich ein mehrheitlich gleiches Bild: Höhere Steuereinnahmen, v.a. bei den Grundstückgewinn-Steuern, und geringere Ausgaben, u.a. bei den Ergänzungsleistungen, tiefere Ausgaben bei den Schulen und nicht realisierte Investitionsprojekte haben laut Berichten zu den Ergebnissen geführt.
Zu pessimistisch?
Auf den ersten Blick ist das natürlich erfreulich. Und eine Budgetierung in Corona-Zeiten war sicherlich nicht einfach. Gemeinden müssen haushälterisch mit den Geldern umgehen. In unsicheren Zeiten wie in den letzten beiden Jahren war es wohl noch wichtiger, Prioritäten zu setzen.
Auf den zweiten Blick kann man sich aber auch fragen, ob da nicht generell zu pessimistisch budgetiert wurde und damit vielleicht wichtige Investitionen oder Ausgaben verhindert wurden, die zulasten der Bevölkerung, allen voran der Jungen, gingen. Denn nicht zuletzt wurde corona-bedingt auch bedeutend Geld bei den Schulen eingespart. Zum Beispiel bei Ausflügen und anderen Aktivitäten, die in der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden konnten. Gelder, die in einem Folgejahr in der Regel nicht verdoppelt werden, nur weil sie im Vorjahr eingespart wurden.
Nach zwei Jahren der Pandemie und wichtigen Erkenntnissen daraus, ist zu hoffen, dass die Jahresrechnungen wieder eher Ziellandungen sein werden als vermeintliche Erfolgsmeldungen von grossen Überschüssen.