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23.02.2022
23.02.2022 14:56 Uhr

Amphibienwanderung: Naturschutzvereine und weitere Helfer setzen sich ein

Wird's wieder wärmer sind die Amphibien unterwegs.
Wird's wieder wärmer sind die Amphibien unterwegs. Bild: Stock Adobe
Ist der Frost vorbei, locken die ersten wärmeren und feuchten Nächte Kröten, Frösche und Molche aus dem Winterquartier hervor. Auf ihrem Weg zum Laichplatz sind sie vielen Gefahren ausgesetzt. Glücklicherweise sorgen sich nebst freiwilligen Helfern auch viele Gemeinden sowie die örtlichen Naturschutzvereine um das Wohl der Tiere.

Sobald im Frühling in feuchten Nächten die Temperaturen wenige Grade über der Nullgrad-Grenze liegen, beginnen verschiedene Amphibien ihre Laichplätze aufzusuchen. So wandern hunderte Frösche, Kröten und Molche auf einem langen Weg vom Winterquartier zum Laichgewässer und sind dabei oft gezwungen, Wege und Strassen zu überqueren.

Da sie auf ihrem nächtlichen Streifzug oft in grossen Zügen unterwegs sind, werden sie von den Fahrzeugen in Massen überrollt. Das gefährdet den Fortbestand dieser in der Schweiz geschützten Tiere.

Gemeinden kümmern sich um Laichzug

Nebst den privaten Amphibienfreunden, Schüler:innen und weiteren freiwilligen Helfenden, sorgen sich auch Gemeinden um das Wohl der Tiere. So auch im Bezirk Hinwil. Während in manchen Gemeinden ganze Strassenabschnitte für die Durchfahrt von Fahrzeugen temporär gesperrt werden, errichten andere an besonders gefährdeten Zonen einen Zaun.

In regelmässigen Abständen werden dem Zaun entlang Behälter im Boden platziert, welche die wandernden Tiere auffangen. Diese Behälter werden dann vielerorts von freiwilligen Helferinnen und Helfern zu den Gewässern getragen. Auch werden sogenannte Ausstiegshilfen an problematischen Strassenschächten montiert. Das ermöglicht Tieren, die aus Versehen in den Schacht gefallen sind, den selbstständigen Ausstieg.

Grosser Aufwand zum Schutz der Tiere

Die sorgsame Unterstützung der Amphibienwanderung wird in den meisten Gemeinden in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Naturschutzverein organisiert, wo beispielsweise ein Amphibienbeauftragter über die entsprechenden Massnahmen entscheidet. «Da die Notwendigkeit einer Strassensperrung von der Witterung abhängt, erfolgt sie nicht täglich, sondern wird aufgrund der Wetterprognosen jeden Abend von einem Amphibienexperten neu beurteilt und entsprechend umgesetzt», so die zuständige Behörde der Stadt Wetzikon.

In der Gemeinde Hinwil wurde ein Problemstandort an der Bachtelstrasse aufgehoben. Während die Gemeinde einen Ersatzweiher angelegt hat, nahm der Naturschutzverein die Umsiedlung in die Hand. 2021 wurden zur Förderung zwei zusätzliche Weiher in einem Naturschutzgebiet gebaut.

Jeder kann helfen

Oft sind die Tiere noch müde von ihrem Winterschlaf und müssen sich auf ihrem Weg lange ausruhen. Da sich Teer schneller erwärmt als Erde, bleiben besonders Grasfrösche und Kröten auf der Strasse sitzen. Diese ruhenden Tiere dürfen gerne von Hand über die Strasse getragen werden. Das Sekret, welches die Erdkröten aussondern, ist für den Menschen unbedenklich.

Weitere Informationen findet man bei den örtlichen Naturschutzvereinen oder z. B. bei der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz (KARCH). www.karch.ch

Isabella Schütz