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Sport
20.02.2022

Wenn sich verlieren wie siegen anfühlt

Bild: UHC Laupen/Zürioberland24
Die Frauen vom UHC Laupen haben gegen Piranha Chur zwar 6:5 verloren. Doch schnell überwiegte die Freude, den Churerinnen einen Punkt abgeluchst zu haben.

Nachdem die Frauen vom UHC Laupen knapp eine Woche zuvor gegen Piranha Chur bis zum letzten Drittel mithalten konnten, wollten sie in diesem Spiel zwingend über 60 Minuten eine super Partie zeigen. Piranha genoss in der Partie vom 18. Februar 2022 Heimrecht.

Vor dem Spiel warnte Coach Kempf davor, dass die Bünderinnen wohl "wie die Feuerwehr kommen" würden, da sie bei vielen erzielten Toren noch auf Platz 1 bzw. 2 der Tabelle vorstossen könnten. Die Partie startete jedoch nicht wie gedacht. Die Piranhas hatten zwar viel mehr Ballbesitz. Als der Ball jedoch bei Laupen in den eigenen Reihen war, spielten sie kein extrem hohes Pressing.

Holpriger Ball in der 8. Minute

In der 8. Minute waren es dann die Churerinnen, die einen holprigen Ball in der Zone von Laupen besser unter Kontrolle bringen konnten. Rüttimann bediente die völlig freistehende Koch, welche Schoch im Tor keine Chance liess. Laupen steckte das erste Tor aber gut weg und konnte nur eine Zeigerumdrehung später den Ausgleich bejubeln. Y. Hofmann lief sich vor dem Tor der Piranhas im Rücken der Gegnerinnen frei und wurde von Kapp bedient. Leider liess dieses Tor aber auch die Piranhas kalt, und sie kamen bis zur ersten Drittelspause noch zu zwei weiteren Toren.

Nähe zum Ball suchen

In der Pause forderte der Trainer die Spielerinnen auf, sich nicht zu verstecken und immer die Nähe zum Ball zu suchen. In den ersten 10 Minuten des zweiten Drittels wurde dies besser umgesetzt, und man liess den Gegnerinnen nicht mehr ganz so viel Platz. Trotzdem hatten die Gegnerinnen immer noch mehr Ballbesitz.

Nach Spielhälfte war es das Duo Jonker/Ankudinova, welche der hintersten Churer Spielerin den Ball abnehmen konnte und zum Gegenangriff loszog. Ankudinova erwischte die Torfrau auf der Backhandseite wunderschön zum Anschlusstreffer. Leider wurde dieser Aufwind durch eine 2-Minuten-Strafe gebremst. Das Team von Y. Kempf kämpfte aber super und liess kaum Abschlüsse zu.

Kurzes Spiel in Überzahl

Als man den Ball hinter dem eigenen Tor gewinnen konnte und Lackova losschickte, wurde diese von einer Churerin gefoult, welche nun auch auf der Strafbank platznehmen durfte. In den paar Sekunden vier gegen vier passierte nichts Nennenswertes. Laupen konnte danach noch kurz in Überzahl spielen. Sie machten ihre Sache besser und konnten kurz vor Ablauf der Strafe den vielumjubelten Ausgleichstreffer durch Lackova erzielen. Mit dem Zwischenresultat von 3:3 bzw. einem 2:0 gewonnenen Drittel aus Sicht von Laupen ging es in die zweite Pause.

Turbulentes letztes Drittel

Im letzten Drittel brachten Behluli und Rüttimann die Piranhas wieder mit zwei Toren in Führung. Im Gegensatz zur letzten Woche konnten sich die Frauen des UHC Laupen aber immer mal wieder gefährlich vors gegnerische Tor bringen. Rund 10 Minuten vor Spielzeitende hämmerte Ankudinova den Ball Backhand in die obere Ecke.

Rund fünf Minuten vor Schluss nahm Trainer Kempf das Timeout und ersetze die Torfrau Schoch durch eine 6. Feldspielerin. Der vielumjubelte Ausgleich viel jedoch erst drei Minuten vor Schluss – wieder 5 gegen 5 Feldspielerinnen – und dies dank einem Fehler im Aufbau der Churerinnen.

Daraufhin nahm der Trainer von Chur das Timeout und schickte nochmals seine Paradelinien auf das Feld. Es reichte jedoch nicht mehr für ein Tor, und Laupen freute sich nach 60 gespielten Minuten auf zumindest einen Punkt. Kempf ersetzte in der Verlängerung erneut Torfrau Schoch durch eine sechste Feldspielerin. Laupen konnte sich gut festsetzen, Kapp spielte danach jedoch einen Fehlpass in Richtung Verteidigerin L. Bertini, welche die Gegnerin nur noch mit einem Stockschlag vor dem Schuss aufs leere Tor hindern konnte.

Dieses Mal überzeugte das Überzahlspiel der Gegnerinnen aus Chur, und sie erzielten kurz vor Ablauf der 10-minütigen Verlängerung den Treffer zum 6:5. Im ersten Moment waren die Spielerinnen von Laupen enttäuscht, aber schnell überwiegte die Freude, dem grossen Chur einen Punkt abgeluchst zu haben.

Fritschi verletzt

Leider wurde die Freude von einer erneuten Verletzung von T. Fritschi überschattet. Die schnelle Stürmerin kehrte erst vor rund zwei Monaten von einem Kreuzbandriss zurück und konnte in neun Spielen 5 Skorerpunkte verbuchen, ehe sie sich heute erneut mit Verdacht auf Kreuzbandriss verletzte.

piranha chur – UHC Laupen ZH 6:5 n.V. (3:1, 0:2, 2:2, 1:0)
Sporthalle Elba, Wald ZH. SR Keel/Siegfried
Tore: 8. D. Koch (C. Rüttimann) 1:0. 9. Y. Hofmann (V. Kapp) 1:1. 10. G. Behluli (M. Repková) 2:1. 19. C. Rüttimann (A. Jakob) 3:1. 30. A. Ankudinova (A. Jonker) 3:2. 34. H. Lackova (V. Kapp) 3:3. 42. G. Behluli (M. Repková) 4:3. 46. C. Rüttimann (J. Suter) 5:3. 50. A. Ankudinova (T. Fritschi) 5:4. 57. V. Kapp (H. Lackova) 5:5. 69. K. Klapitová (C. Rüttimann) 6:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen piranha chur. 2mal 2 Minuten gegen UHC Laupen ZH.

Vanessa Kapp, UHC Laupen / Zürioberland24