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Bäretswil
14.01.2022
14.01.2022 12:01 Uhr

Sanierung Turnhalle Adetswil: Gemeinde bringt Gegenvorschlag

Die IG Turnhalle Adetswil will 2 Einfachhallen mit Geräteraumverbindung.
Die IG Turnhalle Adetswil will 2 Einfachhallen mit Geräteraumverbindung. Bild: Gemeinde Bäretswil/Werner Stadler
Der Gemeinderat Bäretswil ist gegen die Einzelinitiative "Ersatz der Turnhalle Adetswil durch 2 Einfachhallen mit Geräteanbindung" und bezeichnet sie als "unverhältnismässige Wunschinvestition". Der Gegenvorschlag sieht eine Einzelhalle vor.

Die im 1966 erbaute Turnhalle Adetswil in der Gemeinde Bäretswil muss saniert werden. Der Sanierungsbedarf ist derart gross, dass ein Neubau die bessere Option darstellt. Für die schulische Nutzung als Kernaufgabe der Gemeinde, ist aber keine Ausweitung der Hallenkapazität nötig, so die Mitteilung der Gemeinde.

Einzelinitiative will 2 Einfachhallen

Der Vorstand der im 2019 gegründeten IG Turnhalle Adetswil hat nach Abschluss der von der Gemeinde organisierten Workshops eine Einzelinitiative „Ersatz der Turnhalle Adetswil durch 2 Einfachhallen mit Geräteraumverbindung“ eingereicht. Der IG Turnhalle Adetswil gehören alle Nutzervereine an, in welchen rund 600 Personen – davon die meisten Bäretswilerinnen und Bäretswiler – die Sportanlagen aktiv benutzen.

Belegungswünsche auch mit 2 Hallen knapp

Das Initiativbegehren verlangt anstelle der heutigen Einfachhalle zwei Einfachhallen, welche getrennt voneinander betrieben werden können. Der Verbindungsraum zwischen den Hallen soll als Geräteraum und als Zugangsbereich zu beiden Hallen dienen.

Die Belegungswünsche der Vereine können gemäss eigenen Angaben auch mit zwei Hallen knapp nicht erfüllt werden. Eine ausführliche Bedarfsanalyse durch das von der Gemeinde eingesetzte Ingenieurbüro habe für die Nutzervereine den Bedarf einer zusätzlichen Halle
für Bäretswil ausgewiesen, schreibt die Gemeinde in ihrer Mitteilung.

Der Gemeinderat hat die Initiative der IG für gültig erklärt. Sie kommt gemäss Beschluss vom 17. November 2021 inkl. Gegenvorschlag des Gemeinderates zur Abstimmung.

"Unverhältnismässige Wunschinvestition"

Der Gemeinderat anerkennt, dass die Turnhallen in Spitzenzeiten ausgelastet sind, schreibt er in seiner Mitteilung. Eine zusätzliche Halle würde aber die Gesamtkosten von ca. 6.5 Mio. Franken – exkl. neue Aula – auf ca. 10 Mio. Franken erhöhen, was eine unverhältnismässige Wunschinvestition ausserhalb der Kernaufgaben der Gemeinde darstelle. Die zusätzliche Halle würde erst noch tagsüber und am Wochenende leer stehen, so die Gemeinde weiter. Eine erhebliche Steuererhöhung wäre nötig für die Kapitalbeschaffung und die Verhinderung einer noch deutlicheren Erhöhung der Verschuldung.

Wertvollen Pausenraum erhalten

Um den Verfassungsauftrag bezüglich eines gesunden Finanzhaushalts, Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Streben nach nicht steigender Steuerquote zu erfüllen, sei eine Beschränkung auf eine Einzelhalle in Adetswil angezeigt. Zudem werde damit ein massiver Verlust an wertvollem Pausenraum auf der Schulanlage Adetswil vermieden. Eine angemessene Vereinsförderung finde in Bäretswil auch mit nur einer Einzelhalle statt, dank der bisher bereits getätigten Investitionen und den finanziellen Vereins-/Jugendförderbeiträgen.

Der Gemeinderat empfiehlt den Stimmberechtigten, die Initiative abzulehnen und den Gegenvorschlag des Gemeinderats anzunehmen. Auch die RPK empfiehlt den Stimmberechtigten, die Initiative abzulehnen und den Gegenvorschlag des Gemeinderats anzunehmen.

Barbara Tudor