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Dürnten
05.01.2022
05.01.2022 15:01 Uhr

30 Jahre Alpenzeiger auf dem Chilchberg

Der Alpenzeiger auf dem Chilberg in Dürnten.
Der Alpenzeiger auf dem Chilberg in Dürnten. Bild: Ortskundliche Sammlung Dürnten
Seit dreissig Jahren kann man vom Dürntner Chilchberg aus den Alpenkranz nicht nur bestaunen, sondern auch die Namen der einzelnen Berge erfahren. Die Ortskundliche Sammlung ehrte die Protagonisten Walter Baumann und Urs Simmen.

Seit 30 Jahren steht der Alpenzeiger auf dem Chilchberg. «Das ist eine Gelegenheit, an die Macher zu erinnern und dazu aufzurufen, wieder einmal unseren Hausberg zu erklimmen und die wunderschöne Aussicht auf Dorf, Umgebung und die richtigen Berge zu geniessen», schreibt die  Ortskundliche Sammlung Dürnten in ihrer Mitteilung.

Die Gemeinde Dürnten wollte seinerzeit etwas Bleibendes schaffen und rief die Bevölkerung zum Mitdenken auf. Walter Baumann hatte die Idee eines Alpenzeigers. Solche Tafeln gab es in der Umgebung schon einige, etwa jene mit der Aussicht vom Bachtel oder das Rütner Panorama beim Schulhaus Schlossberg. Und so packte er – damals noch in Dürnten als Lehrer tätig – das Projekt «Alpenzeiger» an.

Eine Sisyphusarbeit

Mit dem Kartenschnitt unterteilte er die Aussicht in kleinere, handliche Stücke. Er bestimmte die ihm bereits bekannten Berge und verband sie auf der Karte mit dem Chilchberg. Mit dem Azimut berechnete er ihren genauen Standort. Dazu stieg er bei klarem Wetter unzählige Male auf den Dürntner Aussichtshügel und fotografierte das Panorama. Die entstandenen Bilder projizierte er später im Schulzimmer an die Wandtafel.

Rat vom Alpenzeiger-Spezialisten

Auf der Horizontlinie waren nun nur die Berge sichtbar, die auf den Alpenzeiger gezeichnet werden mussten. Vor diesem Schritt holte Baumann den Rat des erfahrenen «Alpenzeiger-Spezialisten» Hans Thalmann aus Wernetshausen ein. Von diesem erfuhr er dann auch noch die Namen der wenigen Gipfel, die er nicht hatte bestimmen können.

Ein anderer Spezialist war Lehrer Walter Brändli aus Wald ZH, welcher als Kunstmaler wunderbare Panoramen gezeichnet hatte. Doch der Oberdürntner Grafiker Urs Simmen, wie Baumann damals Mitglied der Dürntner Kulturgruppe, riet seinem Kollegen, beim Zeichnen einfach zu bleiben. Schliesslich wurde der Alpenzeiger auf Anweisung von Simmen auf zwei Metallplatten geätzt und auf dem Chilchberg montiert.

Die Freude über diese Attraktion war gross, doch währte sie nicht allzu lange: Nächtliche «Zleidwercher» zerstörten die Platten mit Gewalt. Diese mussten darauf nochmals angefertigt werden; diesmal durch ein spezielles Druckverfahren auf Aluminiumplatten. Das ist nun dreissig Jahre her.

Walter Baumann und Urs Simmen wurden geehrt. Bild: Ortskundliche Sammlung Dürnten

Ehrung der Protagonisten

Anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums hat die Ortskundliche Sammlung zwei der damaligen Protagonisten an einer kleinen Feier –natürlich auf dem Chilberg – geehrt. Als Dank für ihren Einsatz überreichte Andres Müller, Baumanns Nachfolger in der Ortskundlichen Sammlung Dürnten, den beiden ein kleines Präsent: Eine Kopie des Panoramas in 3D-Druck.

3D-Druck nicht im herkömmlichen Sinn als bergige Landschaft, sondern als Bild der flachen Zeichnung, wobei weiss dick und schwarz dünn gedruckt wurde. Hält man die gedruckten Platten aus PET-Material gegen das Licht, erscheinen die Linien als leuchtende Zeichnung. Angefertigt haben dies Andres Müller und sein Sohn.

  • Ein 3D-Druck mit dem Alpenpanorama auf dem Chilchberg entsteht. Bild: Ortskundliche Sammlung Dürnten
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  • 3D-Druck mit dem Alpenpanorama auf dem Chilchberg. Bild: Ortskundliche Sammlung Dürnten
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  • 3D-Druck mit dem Alpenpanorama auf dem Chilchberg. Bild: Ortskundliche Sammlung Dürnten
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Silvia Sturzenegger, Ortskundliche Sammlung Dürnten/Zürioberland24