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08.12.2025
08.12.2025 15:03 Uhr

Aus für «Fernwärme Rapperswil-Jona»

Aus dem Projekt «Fernwärme Rapperswil-Jona» wird nichts. (Symbolbild)
Aus dem Projekt «Fernwärme Rapperswil-Jona» wird nichts. (Symbolbild) Bild: ChatGPT
Die Energie Zürichsee Linth AG sieht aus wirtschaftlichen Gründen von einer Umsetzung des Projekts «Fernwärme Rapperswil-Jona» ab. Die Versorgung der Bevölkerung mit umweltfreundlicher Energie bleibe weiterhin ein zentrales Unternehmensziel.

Der Verwaltungsrat der Energie Zürichsee Linth AG (EZL) hat beschlossen, das Projekt «Fernwärme Rapperswil-Jona» in der vorgesehenen Form nicht zu realisieren. Das Projekt sah vor, die Stadt Rapperswil-Jona sowie sekundär die Gemeinden Rüti und Dürnten mit Fernwärme aus der KEZO Hinwil zu versorgen.

Langfristig nicht tragbar

«Grundlage dieses Entscheids sind aktualisierte Wirtschaftlichkeitsberechnungen», schreibt der Verwaltungsrat in seiner Medienmitteilung. In den vergangenen Monaten seien die technischen und wirtschaftlichen Aspekte nochmals umfassend geprüft worden. «Die erneute Beurteilung hat gezeigt, dass das Verhältnis von Risiko und Ertrag im Sinne einer vorsichtigen Unternehmensführung langfristig nicht mehr tragbar ist.» Zu dieser Einschätzung hätten insbesondere neue Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Auslastung des Netzes sowie die sehr lange Amortisationsdauer von über 40 Jahren geführt.

Kein Einfluss auf KEZO-Projekt

Unverändert bleibe das klare Bekenntnis der EZL zu einer klimafreundlichen Energiezukunft, heisst es in der Mitteilung weiter. Das Unternehmen wolle die Energiewende weiterhin aktiv mitgestalten und setze auch in Zukunft auf den Ausbau erneuerbarer und effizienter Energie- und Wärmelösungen.

In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen bereits entsprechende Schritte umgesetzt. So versorgt der bestehende Energieverbund «Fernwärme Jona» grosse Teile von Jona mit Fernwärme aus der Abwasserreinigungsanlage (ARA). Im Industriegebiet Engelhölzli in Jona realisiert die Energie Zürichsee Linth unter der Marke «green2energy» eine neue Biogasanlage zur Produktion von umweltfreundlicher Wärmeenergie. Weiter hat die Energie Zürichsee Linth 2024 das Fernwärmenetz Hinwil von der KEZO übernommen und konnte kürzlich das erste Teilstück der projektierten Erweiterung in Betrieb nehmen.

Auf die Planung dieser Projekte sowie den Betrieb und die Weiterentwicklung der bestehenden Fernwärmenetze habe der aktuelle Entscheid keinen Einfluss, betont der Verwaltungsrat.

Schärfung der strategischen Ausrichtung

Zeitgleich mit dem Entscheid hätten intensive Arbeiten zur Schärfung der strategischen Ausrichtung des Unternehmens begonnen. «Ziel der nächsten Wochen und Monate ist es, mögliche alternative Projekte im Bereich erneuerbarer Energien und Energieeffizienz zu prüfen und die Investitionsprioritäten für die kommenden Jahre festzulegen», so der Verwaltungsrat weiter.

Unverändert bewirtschafte die EZL ihr Gas- und Biogasnetz in zahlreichen Gemeinden der Kantone St. Gallen, Schwyz und Glarus als ursprüngliches Kerngeschäft. Dementsprechend sei die Versorgung der Bevölkerung von Rapperswil-Jona mit Wärmeenergie auch in Zukunft vollumfänglich gewährleistet.

Planungskosten von rund 6 Mio. Franken

Die KEZO, weitere Projektpartner und Schlüsselkunden seien über den aktuellen Entscheid informiert worden, in den nächsten Wochen werde die EZL vertiefte Gespräche mit ihnen führen. «Die EZL beabsichtigt, auf Basis der bestehenden vertraglichen Regelungen faire und partnerschaftliche Lösungen zu finden», so der Verwaltungsrat. Ebenso würden in diesen Tagen die Aktionärinnen und Aktionäre der Energie Zürichsee-Linth AG informiert. Die bisher angefallenen Planungs- und Baukosten in Höhe von insgesamt 5.8 Mio. Franken würden im Jahresabschluss transparent ausgewiesen.

Seit 1903 versorgt die EZL AG die Region um den Obersee mit Energie. Sie setzt auf nachhaltige Energiegewinnung und nutzt dabei lokale Ressourcen wie Abwärme. Die EZL bietet zudem Dienstleistungen in Energieberatung, Netzbau und Unterhalt. www.ezl.ch

Zürioberland24/bt
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