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Wetzikon
01.09.2024

«Phänomenale» Bauten aus Wetzikon

Mit dem Busbahnhof kreierten die Wetziker Lernenden sozusagen die Visitenkarten zur Phänomena. Hier die Pläne und Modelle aus der Ausstellung im Frühjahr in Wetzikon.
Mit dem Busbahnhof kreierten die Wetziker Lernenden sozusagen die Visitenkarten zur Phänomena. Hier die Pläne und Modelle aus der Ausstellung im Frühjahr in Wetzikon. Bild: z. V. g.
Bedeutende Ausstellungen legen ein Augenmerk auch auf die Architektur. Die Phänomena 26 setzt aber nicht auf Stararchitekten, sondern lud die Gewerbliche Berufsschule zur Einreichung von Entwürfen ein. Die Siegerprojekte werden nun umgesetzt.

An der Gewerblichen Berufsschule Wetzikon (GBW) werden Zeichnerinnen und Zeichner, welche eine vierjährige Ausbildung in der Fachrichtung Architektur absolvieren, ausgebildet. Im Lehrplan ist für das 7. Semester eine Projektarbeit vorgesehen. Anstelle einer «Trockenübung» arbeiten die Zeichner-Lernenden – es sind rund 50, etwa die Hälfte junge Frauen – Bauten aus, die später von anderen Berufsgruppen der GBW realisiert werden.

Dualer Bildungsweg mit grosser Bedeutung

Die Phänomena ist ein Gemeinschaftsprojekt, das gerade auch die Generationen der künftigen Arbeitnehmenden in den Fokus setzen. Das Einbinden von Lernenden, Schulklassen und Studierenden sei einer der Zielgedanken, so die Ausstellungsmacher. An einem solchen «once in a lifetime»-Projekt mitarbeiten zu können, ist eine einmalige Erfahrung für die jungen Menschen», so Andrea und Urs Müller, Projektleitende der Phänomena.

Von den Zeichnerinnen und Zeichnern, die in Wetzikon die Berufsschule besuchen, sind im letzten Semester Ideen und Pläne für die Bushaltestelle, einen Kiosk und Sitzgelegenheiten. «Das Resultat mit den Bauten und den Ideen der Lernenden ist einfach phänomenal herausgekommen», so Ralph Eschmann, Mitglied der Schulleitung, und Projektleiter Markus Hostettler übereinstimmend.

Realisitische Bedingungen

«Die Projektarbeit stellt etwa das dar, was Zeichnerinnen und Zeichner später bei Architekturwettbewerben leisten», so Eschmann. Vielleicht, so ergänzt er, war es sogar etwas anspruchsvoller: Während in der Praxis die Anforderungen genau stehen, war hier noch mehr Phantasie und Vorstellungskraft nötig.

Realistisch war denn auch, dass die Lernenden in ihren Arbeitsgruppen ihre Projekte präsentieren musste – vor der Jury und vor über hundert Interessierten. «Sie haben es phänomenal gemacht» – und damit ist das Wort «Phänomena» ein weiteres Mal gesetzt: Die Ausstellung findet 2026 statt.

Markus Hostettler ist Gründer und Geschäftsleiter der Homa Bau-Realisierung in Wetzikon. Er hat der gbw ein paar Fragen zum Thema beantwortet.

Sie bilden Lernende aus. Was leisten solche praxisorientierte Projekte der Berufsschule?

Markus Hostettler: Es ist ein Mehrwert, wenn Lernende im letzten Lehrjahr an einem Projekt mitwirken, welches dann auch realisiert wird. Alle Beteiligten nehmen aus diesem Projekt Erfahrung, Teamgeist, Begeisterung, und das Wissen etwas grossartiges Erschaffen zu haben, mit. Die Lehrbetriebe profitieren, da die Lernenden durch solche Projekte motivierter sind und die gemachte Erfahrung in den Betrieb zurücktragen. 

Vor mehr als zwanzig Jahren haben Sie bereits für die Phänomena Bauten realisiert. Was hat sich architektonisch in dieser Zeit verändert?

1984 fand die erste Phänomena Ausstellung statt, sieben Jahre später die «Heureka» auf der Zürcher Allmend. Ich war bei der «Heureka» im Jahr 1991 beteiligt. Heute sind die Anforderungen und Vorschriften höher, bereits bei der Planung muss beispielsweise der Rückbau und die Entsorgung berücksichtigt werden. 

Beim Projekt für die Phänomena: Was ist Ihr persönliches Highlight?

Ein grosses Highlight war die Präsentation der Projekte. Die Ideen, wie die Lernenden die Projekte entwickelt haben, und was daraus entstanden ist, hat den Projekten eine persönliche Note und eine Geschichte gegeben. Dies war der eindrücklichste Moment für mich wie auch, dass alle eine phänomenale Arbeit abgeliefert haben, da kann ich nur gratulieren. (gbw)

www.phaenomena.ch | www.gbwetzikon.ch

Zürioberland24/mb